27.5.2019 von Qingshuihezhen nach Qingshuihezhen

Montag 27.5.2019

68 km

Insgesamt 4’744 km

So ganz am Ende von China wird es zeitig hell. Ich war gegen 7 Uhr wach. Wie im Herbst, gab es wieder im Nebengebäude im Keller Frühstück. Gut gestärkt könnte ich so das Motorrad packen. Oh man, eine ganze Menge. Im Herbst hatte ich einen Teil in das uns begleitende Auto geladen. Hoffentlich ist es nicht zu schwer.

Aus der Stadt raus war es kein Probleme. 30km bis zur Grenze, dazwischen eine Polizeistation und ich war in Khorgos. Rechts von mir die auf den Gipfeln schneebedeckten Ausläufer des TienShan. Der Grenzübergang liegt etwas außerhalb der Stadt im Süden. Gigantisch! Auf der chinesischen Seite ein riesiges Gebäude, was ein Tor darstellen soll. Daneben die Zollstelle. Das Ende oder der Anfang eines Teils der chinesischen Seidenstraße.

Da die Grenze erst 10:30 Uhr aufmachte, müsste ich ewig warten. Nach langer Wartezeit, hat ein englischsprachiger Zöllner mir erklärt, dass ich ein ATA der chinesischen Handelskammer in Beijing brauche. Andernfalls kann ich nicht mit dem Motorrad ausreisen. Fahrrad wäre kein Problem.

Mm…. was nun.

Zurück! Umdrehen?! Aufgeben?!

Leider doch.

Dieses ATA Carnet ist wohl unbedingt erforderlich. Da nichts zu machen war habe ich mich schweren Herzens entschieden zurück zu fahren. Dies auch dadurch, dass außer einem Zöllner niemand englisch konnte. Mit Leo hatte ich auch noch telefoniert, ob er aus der Ferne etwas am Telefon richten könnte. Ging aber nicht.

Also zurück, wieder an und durch die Polizeikontrollen bis zum Hotel. Dort eingecheckt und erstmal Zeit zum Nachdenken genommen.

Flug zurück hatte ich aus Osch oder Taschkent gebucht. Wieder über Urumqui zu fliegen wäre zu teuer. So habe ich einen neuen Plan gefasst. Ich versuche erst einmal ohne Motorrad nach Almaty und Taschkent zu kommen.

Per Weechat habe ich Dinghuanli informiert und bin wieder zur Schnapsfabrik gefahren. Im Lager habe ich schweren Herzens die CJ abgestellt. Vorher natürlich noch Gepäck optimiert, da ich von nun an mit LKW-Planensack und einem kleinen Rucksack auf dem Weg bin.

Neben dem Hotel habe ich den Tag bei gegrilltem Hammel und Bier beendet.

und dann im Hotel die besch…. Internet Verbindung zum Planen und Buchen genutzt.

26.5.2019 wieder in Qingshuihezhen

Sonntag, 26.5.2019

5 km insgesamt 4’676 km

Von Moskau nach Urumqui braucht man nur 4,5 Stunden. Pünktlich dort angekommen, war zwar keine lange Schlange am Immigration Schalter, aber die Dame die die Pässe kontrollierte, war der Meinung, dass ich eine Einladung bräuchte. Na die hatte ich doch zur Visabeantragung vor einem Jahr gehabt, aber nicht mit dabei.

Auch gutes Zureden half nichts. Doch hatte der Anruf in Beijing bei Frau Sun dann geholfen. Siehe da, nun ging es auch ohne Einladung.

Weiter Gepäck holen und am Zoll müsste ich meine Tasche öffnen. Die Ersatzspeichen waren auf dem Bildschirm zu auffällig. Die störten dann auch nochmal beim neueinchecken nach Yining.

Aber mit soviel Umsteigezeit konnte ich in Ruhe in der China Southern Airlines Lounge chinesisch frühstücken.

Der Flug nach Yining verlief unspektakulär.

Am Flughafen angekommen, war meine Abholer Dinghuanli noch nicht da. Da wurde mir kurz schummrig, aber ein Anruf mit jemanden der nur chinesisch spricht hat auch nicht viel weitergeholfen. Erst einer der überall präsenten Polizisten hat dann helfen müssen. Ich habe ihm mein Telefon ans Ohr zum Telefonieren gehalten. Er hat dafür meinen Pass kontrollieren dürfen.

In Quinghuiheszhen habe ich erst mein Hotelzimmer genommen. Das Einchecken hat ein wenig gedauert, da der Pass kopiert werden musste und zur polizeilichen Meldung auch das woher und wohin gehört.

Dann war es geschafft und weiter! In der Schnapsfabrik stand meine CJ gleich hinter dem Tor. Frisch mit dem Wasserschlauch entstaubt. Das Starten war gar nicht so schwer. Erst ging nichts, aber mit Starthilfkabel und Sicherung einschalten sprang sie nach wenigen Sekunden an.

Ein Ölwechsel stand noch an und die Radreparatur. Typisch für China, auch am Sonntag war es nicht schwer jemand dafür zu finden. 140 RMB Ölwechsel und für Rad.

Da der Radshop auf der anderen Straßenseite war, habe ich das Rad rübergetragen, vorbei an einer Polizeistation, wo jüngere Polizisten das Festnehmen und verhaften geübt haben.

Zuversichtlich werde ich also morgen die dritte Etappe angehen!

23.9.2018 in Qingshuihezhen

Sonntag 23.9.2018

3 km

Insgesamt: 4.671 km

Heute hieß es nur noch die CJ zu parken. 8 Uhr als der Wecker klingelte war es draußen noch dunkel. Kasachstan, was nur 30 km entfernt ist, hat auch einen Zeitunterschied von 2 Stunden.

Vom Hotel waren es nur 3 km bis zur Schnapsfirma, wo die ChangJiang nun unter Dach in einer Lagerhalle auf mich warten kann. Leos Ducati haben wir auch dort gelassen, welche per LKW zurück nach Beijing transportiert werden wird.

Danach ging es zum Flughafen nach Yining. Der China Southern Flug ging mit Zwischenlandung in Urumqi direkt nach Beijing.

Mit ca. 20 Minuten Verfrühung war ich so wieder in einer anderen chinesischen Welt: LTE, Stau, weniger Polizei und weniger limitiertes Internet.

22.9.2018 Vom Sayram See nach Ili – Qingshuihezhen

Samstag 22.9.2018

133 km

Gesamtkilometer: 4.668 km

Ich hatte mir den Wecker auf 7 Uhr gestellt, um den Sonnenaufgang am Sayram See zu sehen. Doch leider ist der See nicht wie gedacht direkt am Hotel, sondern ca. 2 km entfernt. Also nichts gewesen im „Ocean View Hotel“.

Außerdem kann man nicht einfach hinlaufen, sondern muss vom riesigen Parkplatz im Shuttle Bus zum See gefahren werde. Es ist alles chinesisch riesig aufgebaut. Man rechnet hier wohl mit viel mehr Besuchern.

Nach dem Frühstück und warten auf die Filmcrew haben wir unsere Sachen in die Autos verladen. So konnten wir etwas leichter fahren. Da die Filmcrew unsere Aufnahmen angemeldet hatte, dürften wir auf der eigentlich gesperrten Straße um den Sayram See rundherum fahren. Eine geniale neu Straße mit wunderbaren Blicken auf die sich veränderten Landschaften.

Nur war es nicht einfach mit drumherum fahren. Da wir drei Sponsoren hatten (hat Leo aufgetan) ein Jungahns Online Händler, eine Sonnenbrillen und Taschenfirma, sowie aus Ili eine Schnapsfirma (=Grappa ähnlich), mussten Werbebildet und Filme gemacht werden.

Ich habe bisher nicht gewusst, wie blöd so ein Schauspielerjob ist. Man bekommt gesagt, wie und wohin man schauen soll. Außerdem blöde Sonnenbrillen aufgesetzt. Nun gut – ein Teil des Trip ist so finanziert.

Nach dem All diese Aufnahmen gemacht wurden, sind wir um den See herum ca. 60 km gefahren. Danach ging es auf der Autobahn, auf der wir gestern 40 km für 1.600 Höhenmeter gebraucht haben, auf ca. 20 km wieder 1.000 Höhenmeter herab. Eine unglaubliche Autobahnkonstruktion mit Kehrschleife, 200 m höher und 700 m weiter Autobahnbrücke und vielen Tunneln.

Das Ziel der Tour war dann nur noch 23 km entfernt. Aber das leidige Benzinthema!

Mein Tank war wieder leer. Dank meiner Benzinpumpe konnte Leos Ducati mir zunächst Hilfe leisten. Bis Quinghuihezhen hat es gereicht. Dies ist das Ziel !!

Doch so einfach war es nicht. Zunächst musste der obligatorische Police Check Point passiert werden.

Leider war dieses nicht so einfach. Die Polizei hatte kein Computerlesegerät, um Ausländer zu registrieren. Wir mussten daher im Polizeiauto mit Polizeihupe in die Stadt fahren. Dort gab es dann in einem Bürozimmer die entsprechende Registrierung.

Danach ging es im Polizeiauto wieder zum Check Point zurück.

Ein bisschen Lunch und da mein Tank leer war, mussten wir wieder schauen wie dieser aufzufüllen war.

Dank einem netten Tankstellenchef (keine Bilder !!!) durften wir im Hinterhof meine CJ per Kanne wieder auffüllen. Alles sah geprobt aber doch spontan aus.

So ausgestattet konnten wir den Abend angehen. Dies hiess, mit der Filmcrew und den Sponsorfirmen den Erfolg zu feiern.

Da die Schnapsfirma vor Ort meine CJ beherbergen wird, ist dies zunächst der wichtigste Kontakt.

Mit immerhin 23 Personen haben wir so den Erfolg genossen!

Morgen heißt es dann, das Gepäck aufzuteilen und die CJ bis nächstes Jahr zu verabschieden.

Von hier bis zum Grenzübergang Horgos nach Kasachstan sind es 30 km !!!

Ich würde gern morgen weiter fahren!

21.9.2018 von Kuytun zum Sayram See

Freitag 21.9.2018

313 km

Gesamtkilometer: 4.535 km

Mit Sonnenaufgang klingelt der Wecker. Da Kuytun weit im Westen der chinesischen Zeitzone liegt ist dies 8:30 Uhr. Im Hotel gibt es „nur“ vegetarisches Frühstück, was aber ganz lecker ist. Der weitere Ablauf war ganz normal, packen, auschecken und los.

Wieder mussten wir uns auf die Suche nach der Tankstelle ind er Stadt machen, die Benzin für Zweiräder verkauft. An mehreren Tankstellen haben wir nachgefragt, bis wir zu einer kamen, die aber nur von 16:30 – 18:30 Uhr  Zweiräder bedient.  DIe üblichen Wachmänner wollten uns bereits wegweisen, doch hat Leo einen der Tankwarte überzeugt, dass wir auf Durchreise sind. So durften wir direkt an die Zapfsäule.

Raus aus Kuytun im ewigen Ampelstopp hatte meine CJ mit der Motorwärme zu kämpfen. Nicht das es sehr heiß war. Vielmehr hatte gestern der Mechaninker in Urumqi die Vergasereinstellung geändert, so dass erstmals der Motor ins Stocken geraten ist.

An einer Aufkaufstelle für Baumwolle haben wir notgedrungen eine Pause eingelegt. 20 Minuten waren erstmal ok, aber erst dann auf der Strasse nach 5 Kilometern lief die CJ wieder rund. Es ging nach Westen, immer so auf 450 – 500m Höhe in einem breiten Tal umgeben von hohen Bergen des TianShan. Baumwolle auf großen und kleinen Feldern waren zu sehen.

Später hatte ich mir bei ein Baumwollfeld aus der Nähe und direkt betrachtet. Schon erstaunlich, wie aus Pfanzensaat ein Faden und später Stoff wird.

Einen unfreiwilligen Zwischenstopp mussten wir einlegen, da mein Benzin wieder einmal ausgegangen ist. Ausserdem hatte sich Leo wieder ein Metallteil eingefahren, so dass wir seinen Reifen flicken mussten. Dies ging wieder erstaunlich schnell und problemlos.

Zweimal konnten wir direkt an der Straße tanken bis wir bei Bortala an das „Ende“ des Tals gelangt sind. Von dort aus gin es auf ca. 40 km von 500 m Höhe auf 2.100 m Höhe zum Sayram See hinauf. Auch hier hatte die CJ mit der Anstrengung zu kämpfen.

Der Sayram See liegt ca. 60 km von der chinesisch-kasachischen Grenze entfernt. Aufgrund seiner LAge zum chinesischen Reich, wir er als letzte Träne des Atlantik bezeichnet.

Das übliche Spiel um in eine Xinjiang Statd zu kommen: Police Check und so waren wir in einem chinesischen Holz-Alpenstil-Hotel.

Zwar war es bereits wieder 19 Uhr, gefühlt mit dem Sonnenlicht jedoch eher 17 Uhr. Bei chinessichem Essen und Usu Bier haben wir den Abend ruhig ausklingen lassen.

20.9.2018 von Urumqi nach Kuytun

Donnerstag 20.9.2018

305 km

Gesamtkilometer: 4.222 km

Wieder der normale Ablauf. Hotelfrühstück – wobei es auf dem Buffett sogar frisch gebrühten schwarzen Kaffee gab.

Zunächst standen einige  Reparaturen an meiner CJ an. Da es keine CJ-Service Werkstätten gibt, sind wir zu einem KTM und BMW Händler gefahren. Leo meinte, dass diese Markenwerkstätte meistens die besten Mechaniker hätten. Es bewahrheitet sich. Der Mechaniker hatte soweit Erfahrung, dass er am Hinterrad das leckende Kadarngetriebe abgedichtet, Ölwechsel am Motor und Getriebe vorgenommen hat. Die Vergaser hat er gereinigt und neu eingestellt. Leider konnte er das kaputte Rad nicht reparieren, da ich nicht genügend Ersatzspeichen dabei hatte. Die kommen auf die Liste der benötigten Ersatzteile.

In der Wartezeit, die wir mit Beobachten und gelegentlichen unterstützenden Handgriffen verbracht haben, kamen auch andere Motorradfahrer, die wie alle neugierig waren. Überraschend für mich war, wie diese  und auch der Mechaniker von der politischen Situation in Xianjiang berichtet haben.

Zwischendurch haben wir noch eine TAxifahrt unternommen, um drei neue Reifen zukaufen. Die CJ Reifengrösse ist auch in China nicht normal. 720 RMB für Reifen, Schläuche und 50 RMB für 2 Liter 15W40 Öl .

Die ganze Reparatur hat fast 6 Stunden gedauert, so dass wir erst gegen 16:00 Uhr auf die Autobahn aus Urumqi heraus gekommen sind. Auf die Autobahn sind wir gefahren, um ohne Police Checks voran zu kommen uund gefahrloser zu fahren.

In der Ebene ging es weiter. Viel Industrie rechts und links, sowie Baumwollfelder, wo teilweise per Hand geerntet wurde.

Nur leider gab es an den Autobahntankstellen wieder kein Benzin.  So mussten wir runterfahren um in einer Stadt zu tanken. Vorher gab es aber wiedder den Police Check – die aber freundlicherweise meinen Pass als Pfand behalten haben, um nicht den ganzen Registrierungsprozess vornehmen zu müssen. Trotzdem hatt das Tanken nach  3 Tanstellen  und 15-20 km Umweg fast 45 Minuten gedauert.

Zum zweiten Tankstopp bei Kuytun an der Autobahn haben wir dann doch netterweise Benzin bekommen, so dass dies sicherlich 20 Min. eingespart hat.

Tagesziel war eigentlich Usu – bekannt für sein Bier in Weschina. Doch sind wir am Police Check nicht nach Usu reingekommen, da Touristen zwei Tage vorher angemeldet sein müssten. Auch der Hinweis, dass wir ein frisch gezapftes Bier wollen half nichts. Was machen? Es ist bereits dunkel geworden. Die freundlich gebliebene Polizistin empfahl, dass wir zurück nach Kuytun fahren sollten. Dort könnten Touristen auch so übernachten und die Brauerei läge sowieso zwischen Usu und Kuytun.

Also 30 km zurück. Von der Autobahn zum Police Check Point und  freundlich wollten diese wissen, warum wir nicht nach Usu fahren: da könne man besser übernachten.

Wir sind zwei Hotels angefahren. Da ich ein Business Visa habe, war die Dame im ersten Hotel sich unsicher, ob ich übernachten dürfe. Im zweiten Hotel hatte die Rezeptionsdame vorher mit der Polizei gesprochen. Die muss wohl geantwortet haben, dass die uns kennen und wie übernachten dürften.

Wie immer noch zu später Stunde hatten wir Abendessen. Das natürlich mit einem Usu Bier – was leider wieder aus der Flasche kam.

19.9.2018 von Xialaobacun nach Urumqi

Mittwoch 19.9.2018

403 km – am Hinterrad sind 12 Speichen gebrochen

Gesamtkilometer: 3.917 km

Überraschend gut konnte ich in dem Strassenhotel schlafen. Erst gegen 9 Uhr bin ich aufgewacht. Da es kein Frühstück gab, sind wir nach dem Packen sofort los gefahren. Aber natürlich ersteinmal Tanken.

Dies war recht problemlos möglich. Für Leo gab es sogar 95er Benzin.

Raus aus Xialaobacun konnte ich ersteinmal nach der gestrigen Finsternis sehen, wie die Umgebung aussah. Schwarz, felsig  und Wüste.

Die Temperatur war mit 6 Grad doch recht frisch, wobei die Sonne schnell gewärmt hat. Auch war vom gestrigen Regen nichts mehr zu sehen.

Auf der einfachen Straße ging es gut voran. Die LKWs kamen glücklicherweise nur von vorn.

Die Abfertigung am Police Check Point zur Einreise in die nächste Region ging recht schnell, so dass wir gehofft hatten in Muri Frühstück haben zu können. Doch meistens kommt es anders als man denkt. Nach ca. 10 km ist an meinem Hinterrad eine Speiche gebrochen. Leider hat es dann, da ich bis zum bereits sichtbaren Parkplatz gefahren bin, weitere Speichen erwischt. Ich hatte aber das Ersatzrad. Der Einbau ging recht problemlos und  schnell. Von 12:34 bis ich 13:17 Uhr wieder unterwegs war! Zwei Männer die an dem Parkplatz waren, hatten mich unterstützt. Wobei ich den Elan immer wieder einbremsen musste. Sonst hätten die alles mit Hammer und Zange erledigt.

Der Zwischnstopp in Muri ist ausgefallen und wir konnten nur China Junk Food = Instant Nudeln, eingeschweisstes Teeei und Kaffee brunchen.

Tanken war wie immer problematisch, doch sind wir gut nach Urumqi gekommen.

Da die Filmcrew unbedingt noch Aufnahmen machen wollte, sind wir in Urumqi direkt zum grossen Basar gefahren. Ein Nachbau chinessicher Art eines orientalischen Basars.  Extrem abgesichert mit viel Polizei waren dort viele Touristen, denen der Orient vorgegaukelt wird. Nicht sehenswert. Auch sonst ist Urumqi, bis auf ein paar auf Orient gemachten Gebäuden, wie jede chinessiche Grossstatdt. Verkehrschaos, Autobahnen, Hochhäuser die alle gleich aussehen.

Abendessen gab es dann für alle in einem Kebabrestaurant. Gegrilltes Lamm in verschiedenen Variationen, leckeren Joghurt und gegrilltes Tofu mit Pilzen. Noch nie gesehen!

18.9.2018 von Hami nach Xialaobucan

Dienstag 18.9.2018

285 km – mein rechter Vergaser hatte sich gelöst/ Leos Hinterrad platt

Gesamtkilometer: 3.514 km

Ganz normal hat der Tag gestartet. Leider hat die Filmcrew am gestrigen Abend mit den Schnaps etwas übertrieben, so dass wir anders als geplant nicht gemeinsam 9:30 Uhr losgekommen sind. Da das Tanken in der Xinjiang Provinz noch komplizierter als sonst in China ist, beschlossen wir vor zu fahren. Dies war auch sinnvoll, da man zu erst die Tankstelle finden muss, die Benzin an Zweiräder/Dreiräder verkauft und dann auch wieder das leidige Kaffeekannenspiel. Man darf nicht an die Zapfsäule.

Weiter ging es dann nach Norden durch den Ausläufer des Ost TianShan. Die Berge hatten wir bereits gestern gesehen. Schneebedeckte Gipfel aus der wüstenartigen Ebene von Hami.

An einer Polizeistation hatten wir auf die Crew doch noch länger warten müssen.

Als diese dann kamen, wurden Kameras gerichtet und wir sind auf die Passstrasse gestartet. Besser gesagt wollten los. Da bei jedem Stopp meine CJ die Attraktion ist, setzen sich immer wieder Neugierige auf das Motorrad. Dabei muss wohl der rechte Vergaser aus dem Schlauch gerissen worden sein. Nicht dramatisch. Die Schlauchschelle gerichtet und es könnte losgehen.

Durch einen Canyon ging es zum Pass hinauf. Der erste wirkliche Pass! Die CJ hatte schon zu schnaufen. Schaffte es aber gut.

Oben angekommen waren wir bei 2.800 m. Schneereste und eine Statue bildeten den Hintergrund für Film- und Fotoaufnahmen.

Die Abfahrt war fast aufregender. Nur mit Motorbremse ging es in engen Serpentinen herunter. Unten waren wir in einer Steppenlandschaft angekommen.

Begleitet wurden wir neben der Filmcrew von einem offiziellen Beamten des Tourismusministerium der Provinz. Dieser hatte uns in einem Strassenrestaurant eine Lammsuppe vorgeordert. Sehr lecker!

Weiter ging es nach Barkol zu einem Salzsee. Bevor wir jedoch diesen erreichten hatte es an Leos Motorrad heftig geknallt. Er hatte sich am Hinterrad eine ordentlich lange Schraube eingefahren. Da wir Reifenflickzeug dabei hatten, war es aber recht unproblematisch. Schraube raus, Aufreiben, Gummilösung, Flickstreifen rein, warten, abschneiden, Aufpumpen, Weiter.

Der Barkol See wird aus den Zuflüssen der naheliegenden Berge gespeist. Hat jedoch keinen Abfluss. Sämtliches Wasser verdunstet. Dementsprechend sieht der See und das angrenzende Ufer aus. Wunderschöne Farben.

Bereits auf der Fahrt zum See hatten wir viele freilaufende Pferde gesehen. Ebenso Esel, Schafe und Kühe. Aber gerade die Pferde sehen toll aus.

Am See dürften wir für Filmaufnahmen direkt bis an den Steg mit den Motorrädern fahren. Die Filmcrew fand aber, dass es sinnvoller wäre an der Straße die am See vorbeiführt zu filmen. Da hatte sie recht!

Also mehrmals auf und ab gefahren, bis alle zufrieden waren. Dann könnten wir weiter fahren.

Nur leider hatte sich alles vom Morgen an ziemlich in die Länge gezogen, so dass das geplante Tagesziel noch weit war. Auf der Hochebene hatte es auch einen starken Gegenwind, so dass ich nur mit 60 km/h voran gekommen bin. Schlechte Voraussetzung um im Dunkeln noch 300 km weit zu kommen. Wie es so ist, war dann auch mal wieder mein Tank leer, so dass ich von Leo abpumpen musste. Die nächste Tankstelle war zwar nur 8 km entfernt, doch hatte diese geschlossen. Ab 21 Uhr darf man kein Benzin verkaufen.

Uns blieb nichts anderes übrig als in dem Dorf zu übernachten. Ein Straßenhotel mit Gemeinschaftszimmer und Toilette im Dorf für 30 RMB war dann unsere Unterkunft.

17.9.2018 von Dunhuang nach Hami

Montag 17.9.2018

428 km – keine Panne, am Hinterrad leckt noch immer etwas Öl aus dem Kardangetriebe

Gesamtkilometer: 3.229 km

Es geht weiter! Zunächst stand aber für die Filmcrew ein Shooting an, was den Start zeigen soll. Also Kickstarter treten. Helm aufsetzen etc..

Dies hat ca, 1 Stunde gedauert, bis wir dann tatsächlich losfahren konnten. D.h., aber zunächst wieder tanken und dann aus Dunhuang Richtung Norden heraus. Es ging bei herllichen 20 Grad und Sonnenschein immer geradeaus durch die Wüste. Fast war es ein bisschen kalt.

Die Straße war gut, um sich wieder an den chinesischen Verkehr zu gewöhnen. Jedemenge Baustellen LKWs waren aber unterwegs, da die Straße vierspurig ausgebaut werden soll. Warum?  Keine Ahnung!

So ging es fast 150 km weit, bis wir auf die Straße Richtung Westen gekommen sind. Auch diese war nicht stark befahren, so dass wir gut voran zur Provinzgrenze von Gansu zu Xinjiang – dem sogenannten Star Valley – kamen. Diese Provinzgrenze ist eine richtige Grenze. D.h. mit Polizeikontrolle und Passreistrierung. Leo diente als Übersetzer, da die Polizei kein Englisch sprach. Ausserdem wurde er auch als mein Begleiter registriert. Später hatte auch die Polizei bei ihm angerufen, um zu wissen, ob wir tatsächlich den angegeben Ort erreicht haben. Aber die Polizei war immer höflich und nett geblieben ohne wichtiges Machtgetue.

Weiter ohne Probleme ging es nach Hami. Dies ist der chinesische Name. Alle Orte haben hier chinesische und uigurische oder kasachische Namen. So ist Hami = Kumul, Barkol = Balikun, Yining  = Gulja.

Zur Einfahrt in die Stadt musste ich wieder an einer Straßensperre der Polizei meinen Pass zeigen. Anders als die Chinesen, die ID Karten mit Chip haben, konnte ich nicht einfacah per Gesichtserkennung kontrolliert werden. Sondern die Polizei musste am Immigration Office anfragen, wo dann mein bei der Einreise aufgenommenes Foto jeweils überspielt wurde.

Am Hotel angekommen hatten wir entschieden allein lokal essen zu gehen. Dies hieß uuigurisch – Hühnerfleisch gekocht mit Kartoffeln und Paprika. Da dies muslimisch ist, gab es kein Bier.

Die Filmcrew hatte in Dunhuang noch die Magao Grotten besucht, so dass diese später als wir angeommen sind. Aber für ein gemeinsamen Trunk hat es gereicht. Obwohl, da wir morgen mit dem Motorrad weiter wollen, haben wir es nicht so mit dem Destilled Liqueur übertrieben.