9. Juni 2019 von Žitomislicu nach Tirana/ Dürres

Sonntag 9.6.2019

Wieder zeitig aufstehen. Aber kein Problem! Den Kirchturm am Campingplatz habe ich bereits 5 Uhr gehört. Danach zwar noch geschlafen, doch auch 6 Uhr habe ich mitzählen können.

Beim 7 Uhr schlagen hatten wir alles wieder gut verstaut und konnten los fahren.

Der Zeltplatzpreis mit 10 EUR war angemessen.

Erstes Ziel war Mostar. Mit Glück und Umsicht hatten wir einen Parkplatz direkt am Hamam Museum und in Nähe zur berühmten Stari Most / Brücke von Mostar. Da wir vor 8 Uhr da waren, lag die Touristraße noch im Dämmerschlaf. So konnten wir problemlos zur Brücke und in Ruhe den Kaffee in der Altstadt genießen.

Danach ging es weitetet nach Montenegro. Bosnien überraschte erneut. Traumhafte Motorradstraßen!

Die Grenze war zwar nervig, aber die Abwicklung relativ schnell. Alles korrekt. Wichtig war der Fahrzeugschein und die grüne Versicherungskarte.

In Montenegro ging es zunächst auf kleinen motorradfreundlichen Straßen weiter. Ein Blick über den See entschädigte vorab für die Hitze der nächsten Stunden.

Von Nikcic nach Podgoria und danach nach Albanien. Der Fahrstil in Montenegro unterscheidet sich erheblich von dem in Bosnien. Waren vorher Tempolimits nur unverbindlich, so hielten sich die Fahrer in Montenegro an die 50/60/90.

Der Grenzübergang nach Albanien war etwas größer und belebter. Nach ca. 30 min warten in der Mittagssonne waren wir an der Reihe um Ausweise, Fahrzeugschein und Grüne Karte vorzuzeigen. Geschafft – in Albanien.

So viel anders war Albanien gar nicht. Zwar etwas ärmer, doch hat die Dichte von großen schwarzen Autos schlagartig zu genommen.

Auf dem Weg nach Tirana haben wir noch gebruncht. Gegrilltes Balkanlamm!

Lecker!

In Tirana konnten wir nur eine Ehrenrundd drehen, um dann in Dürres die Fähre zu erreichen.

Mit Verspätung ging es dann zur Überfahrt mach Ancona.

8. Juni 2019 von St. Lorenz nach Žitomislicu bei Mostar

Samstag 8. Juni 2019

8.. km gesamt

Ohne Wecker sind wir sehr zeitig aufgewacht. Morgen Stund… bla bla. Aber trotzdem nett. Zelt abbauen und Motorradpacken hat knapp 30 min gedauert, so das wir kurz nach sieben auf der Straße waren. Im Osten geht die Sonne auf und dahin wollten wir. Blöd, dass dann nur jeder seine Wischwasch betätigte.

Von Südtirol sind wir nach Tirol gefahren, um durch das Le..tal im Norden um das Massiv der Zinnen zu fahren. Die Straße war traumhaft leer, doch mussten wir, da ein Bergrutsch die Bundesstraße „111“ verschüttet hatte eine lokale Umleitung nehmen. Abenteuerlich! Aber nett. Ein Straßenschild an der Baustellenampel hatte Pirmin für mich entschlüsselt. Es war unter der Ampel befestigt und signalisierte, dass diese Ample für je 5 Minuten zu 15 und 45 Minuten einer Stunde grün wird. So war es auch! X.45 wurde es grün!

Weiter über den mir bisher unbekannten P…Pass ging es wieder zurück nach Italien. Auf diesem Pass waren leider sehr viele Ferienreisende aus Deutschland. Richtung Udine wurde es aber wieder weniger Verkehr, da die meisten auf die Autobahn gefahren sind. Wir nicht!! Wunderschön sind wir in das südliche Alpenvorland gefahren. Es wurde merklich wärmer, wobei es gut auszuhalten war.

Nach Slowenien sind wir einfach so gekommen. Als Schengenland, gab mir das Navi die Richtung vor und wir waren auf einmal in Slowenien.

Ländergrenzen sind Wetter- und Landschaftsgrenzen. Hier hat es sich wieder bestätigt. Auf einmal raus aus der warmen Ebene hinein in ein hügeliges Weinanbaugebiet. Motorradfreundliche Straßen ohne Verkehr.

In einem der Dörfer haben wir dann unsere Mittagsrast bei Cevapcici und Sopska Salat gemacht.

Traumhafte Straßen weiter durch Slowenien bis zur kroatischen Adriaküste in Riejka. Welch eine Überraschung!

Durch Riejka am Samstagnachmittag war kein Problem, so dass wir die Abkühlung in der kroatischen Adria genießen konnten.

Um weiter gen Süden zu kommen, haben wir die Küstenstraße gewählt, die wieder Superlative bedient. Geniale Ausblicke aufs Meer, geniale kurvige Straßen!

Bis Senj sind wir dieser Küste gefolgt , um dann weiter ins Landesinnere auf die Autobahn zu fahren. Wir wollten nach Süden! Was für eine neue Autobahn! Wenig Verkehr, Geschwindigkeit am Tempomat eingestellt (genial das jetzt am Motorrad zu haben) und nach Reichweite des Tanks nach Süden.

Die neue GS mit dem 30l Tank hat eine viel bessere Reichweite, so dass wir erst nach 300 km tanken mussten. Interessanterweise führt die kroatischen Autobahn Richtung Bosnien. Der Abzweig nach Dubrovnik und Neum ist separat gehalten. So kam zuerst die kroatische Mautstelle, dann die kroatischen und bosnischen Grenz-/ Zollkontrollen und dann für 2,40 Mark/ 1,20 Euro die bosnische Mautstelle.

nach so einem Tag wollten wir ankommen! Noch ca. 20 km haben uns von unserem Ziel getrennt.

Der Green Camping Park hat das gehalten was er versprach. Meine Befürchtungen haben sich als unbegründet herausgestellt. Freie Plätze, Dusche und gemütliches Freiluft-Grill-Restaurant.

Wasser, Bier, Wein und Grillplatte beschließen den Abend.

Schön!

2. Juni 2019 von Tashkent nach Ludwigshafen

Sonntag 2. Juni 2019

4:50 Uhr war Abflug mit Aeroflot. Da machte es keinen Sinn zu schlafen. Ich saß bis Mitternacht noch im Hostel Al Amin und hatte mich gut mit zwei anderen Gästen, sie Deutsche mit familiären Wurzeln bis zum Alter von 6 Jahren im sehr nahen Kasachstan und er aus Chile. Spannend, die unterschiedlichen Erfahrungen und Blickwinkel. Aber auch die Weltoffenheit.

Am Flughafen wurde auf allen Monitoren das Spiel von Tottenham gegen Liverpool übertragen, so dass eigentlich erst mit Schlusspfiff und Sieg für Liverpool so richtig etwas los ging. Gegen 5 Uhr war es schon wieder hell, als es in Bussen zum A330 ging. Es waren doch viele am Sonntagmorgen unterwegs.

Mit problemlosem Umstieg in Scheremetjevo und sehr pünktlicher Ankunft in Zürich, zeigte sich Aeroflot wieder von er besten Seite.

Na mal sehen, wann der nächste Anlauf erfolgt und hoffentlich gelingt.

1. Juni 2019 am Charvak Stausee

Samstag 1. Juni 2019

Es regnete. Der die letzten zwei Tage so sonnige Innenhof wirkte wenig einladend. Aber die Temperatur war mit über 20°C gar nicht so schlimm.

Imira hatte mir angeboten, dass ihr Sohn mit mir eine Ausflug zum Charvak See unternehmen kann, anstatt dass ich wieder durch die Stadt laufe. Das habe ich dankend angenommen.

So hat mich Jonik gegen 9 Uhr abgeholt. Tashkent ist riesig und es hat eine ganze Weile gedauert bis wir aus der Stadt heraus waren. In Tashkent war wieder auffällig, dass keinerlei Wegweiser vorhanden sind. So bin ich vorbereitet und weiß was mich erwartet. Das Navi muss also geladen sein.

Der Charvak Stausee liegt im Nordosten von Taskent, ein Zipfel der in die Berge des kirgisischen Tian Shan Ausläufer hineinreicht.

Leider hat sich der Regen auch in den Bergen gefangen, so dass es nicht ganz Postkartenidylle war. Der See ist für die Tashkenter ein Ausflugsziel, um der Hitze in der Stadt zu entfliehen. So säumen Resorts das steile Ufer. An einer Stelle waren trotz des Wellengangs große Motorboote oder Jetboote zu mieten. Immerhin 1-5 USD pro Minute. Ein aufziehendes Gewitter hat wenig Lust verspüren lassen. Doch sind wir noch in den See gesprungen.

Danach ging es im Lada Kalina zwischen Schafherden die Uferstraße am See entlang. Man hätte gleich ein Lamm für 20 USD oder ganzes lebendes Schaf für 50 USD aus der Herde kaufen können. Uns hat Schaschlik genügt. Was es bereits in Kasachstan und auch überall in Usbekistan dazu gab, waren rohe Zwiebeln mit Essig. Ganz lecker.

Die Berge waren oben auch noch mit Schnee bedeckt, was mit den niedrigen Wolken bedrohlich schön aussah.

Zurück nach Tashkent ging es auf dem gleichen Weg, wo aufregend auf der anderen Straßenseite eine Prügelei stattfand, nachdem ein Auto auf ein anderes aufgefahren war. Die Frauen versuchten die Streithähne auseinander zu bringen.

Die Zeit bis ich zum Flughafen aufbrechen muss ….

Hatte ich zunächst noch im Hostel etwas die Beine hochgelegt. Bin dann aber nochmal durch die Stadt gelaufen. Zum Samstag waren mehr Einheimische auf den Beinen. Im Park, wo gestern antiquarische russische Bücher verkauft wurden, sind Erwachsene und Kinder Leihfahrrädern Runden gefahren. Immer schön um die Fußgänger im Slalom.

Die Restaurants waren heute auch gefüllter, wobei zum Рамзан (etwas gelernt) trotzdem viele Cafés renoviert werden.

Eine merkwürdige Beer Bar habe ich dann gefunden. Man wählt sein Bier von einer großen Tafel. Der Wunsch wurde dann in Plastikschraubflaschen gezapft. Ich bekam ein leeres Glas dazu und bin nach nebenan in einen Raum, der Трамвай (Straßenbahn) hieß gegangen. Andere Länder, andere Sitten. Ein gutes IPA konnte ich genießen.

31. Mai 2019 in Tashkent

Freitag 31. Mai 2019

wieder 16 km durch die Stadt gelaufen

Im Innenhof gab es ganz in Ruhe Frühstück. Danach hat ich mich mit Imira über die Stadt unterhalten und was es zu sehen gibt. Sie war gar nicht so positiv, über Taschkent, was ich eigentlich schon gestern festgestellt hatte. Sie meinte, wenn man nicht in Museen geht reicht ein Tag völlig aus.

Aber sei’s drum, ich bin mit der Metro in die Stadt gefahren und habe mir einen anderen westlichen Stadtteil gewählt. Aus der Meteo an der Station die Treppe hochgekommen war ich überrascht. Ein riesiger Platz, Treppen, Fahnenmast und Kulturpalast. Eigentlich sollte dort doch auch eine Madrasah sein.

Mit Google habe ich mich orientierten können und hinter dem Kulturpalast einen gut gepflegten Park lokalisiert. Da war dann auch die Madrasah Abdulkasim al Sheikh. Der Park war eine Mischung aus Stadtsymbol, da dort die Statue von Alisher Navoi steht, aber auch mit einem See und Springbrunnen sowas wie ein Vergnügungspark. Ich bin einfach nur durch gelaufen. Die Madrasah stellte sich als Souvenirverkauf heraus.

Immerhin scheinen genügend Deutsche her zu kommen, denn ein Verkäufer könnte seine Holzarten aufzählen. Der Park war sonst ziemlich verlassen.

Wieder zurück in der kühleren Metro bin ich quer durch die Stadt in den Osten gefahren, um in einem europäisch wirkenden Stadtviertel die deutsche lutherische Kirche und katholische Kirche anzusehen. Beide geschlossen. Aber die Straßenzüge könnten auch irgendwo in Osteuropa sein.

Trotz Islam und Ramadan hat man von Freitagsruhe nichts gespürt. Irgendwie scheint das locker gehandhabt zu werden.

In der Mittagshitze bin ich wieder zum zentralen Platz in der Stadt gelaufen, um eine kurze Pause und Telefonat nach Hause im klimatisieren Hotel Uzbekistan verbracht. Draußen habe ich nochmal nach den Stadtrundfahrtsbussen geschaut. Aber auch heute waren keine weiteren Gäste da, so dass ich es mir geschenkt habe nachzufragen. Wenn man Imira glauben darf auch nicht nötig, da ich bereits alles gesehen habe.

Von dort aus bin ich die Prachtbauten, Parks und Promenaden der sowjet- und nachsowjet Ära abgelaufen. So wie man es kennt: groß/ bombastisch, weit auseinander. So auch zum Denkmal für das Erdbeben von 1966, welches die Stadt dramatisch verändert haben muss. Von der Oasenstadt Hinz und einer sozialistisch geprägten Vorzeigestadt. Zumindest die Bauten vom Denkmal bis zur Meteostation Kosmonavtlar, ganz in der Nähe vom Hostel, zeigt wie sich diwbArchitwkten verwirklicht haben.

Aus dem gestrigen Abend hatte ich gelernt und habe den алкоголь шоп angelaufen. Alles für einen guten Zweck.

So hätte ich zwar hängen bleiben können. Imira hat mir im schnellen russisch erklärt, dass bis zur Unabhängigkeit von Usbekistan Usbekisch und russisch gleichberechtigt verwendet wurden. Damals hat man Usbekisch auch kyrillisch geschrieben. Jetzt wird Usbekisch mit lateinischer Schrift geschrieben. Russisch ist eine Fremdsprache, doch gibt es russische Schulen, so dass dort weiterhin zweisprachig die Kinder aufwachsen. Es gibt aber auch auf dem Land Schulen, wo nur noch usbekische unterrichtet wird. Englisch sprechen die jüngeren zumindest in Tashkent.

Nach meiner Pause bin ich quer durch die Stadt und habe den Fernsehturm besucht.

Die ganze Zeit Schleppe ich meine Pass mit mir rum. Dort war ich froh, denn zur Eintrittskarte von 40’000 SUM musste ich meinen Pass vorlegen. Laut Preisliste gibt es offizielle Preise für Usbeken und Ausländern. Aber wenn ich für 1’200 SUM (13 Cent) Metro fahren kann so viel wie ich will, kann ich auch 10’000 SUM (1,06 EUR) mehr Eintritt auf den Fernsehturm zahlen.

Der Turm wurde 1985 eröffnet und alles war noch so wie am Eröffnungstag Der Turm ist im Norden von Tashkent. Aus dem Zug hatte ich ihn bereits gesehen. Einen schönen Überblick über die Stadt hat man von dort. Da ich gegen 19 Uhr dort war, konnte ich den Sonnenuntergang trotz aufziehenden Wolken schön sehen.

Mit besseren Überblick, wusste ich auch, welches Lokal ich ansteuere und habe wieder mit Hammel, Lamm und Bamberger Reiter Bier since 2008 aus Usbekistan den Abend geschlossen.

Noch ins Hostel und erwartungsvoll an Morgen denken.

30.5.2019 ankommen und in Tashkent

Donnerstag 30.5.2019

zu Fuß 23 km durch Tashkent

Der Zug rüttelte immer noch durch die Graslandschaft. Irgendwie hatte sich nicht viel verändert.

Ich habe gut geschlafen und von den Zwischenstopps nichts mitbekommen. Aufgewacht bin ich, weil die Sonne schön ins Abteil schien. Gegen 10 Uhr hat der Zug in Saryarasch für die Grenzkontrollen an der kasachisch-usbekischen Grenze gehalten. Zuerst die Kasachen mit Hund und Akkuschrauber. Dann der prüfende Blick der Grenzpolizei und Irritation, warum ich kein Visum habe. Ihr Kollege hilf weiter, dass auch Deutsche als EU-Bürger kein Visum mehr benötigen. Angemerkt hat er noch, das Frau Merkel und Michael Ballack gute Deutsche wären. Danach fuhr der Zug gemächlich über die Grenze, um von den Usbeken kontrolliert zu werden. Das ganze dauerte dann über eine Stunde, was aber im Fahrplan berücksichtigt ist. In Usbekistan kam der Vorteil hinzu, dass ich noch eine Zeitzone näher an Deutschland gerückt bin. Nur noch 3 Stunden früher.

Das Thermometer im Zug zeigte bereits 36°C an, als wir pünktlich in Tashkent angekommen sind. Nach der Bahnsteigsperre haben viele aufdringliche Taxifahrer gewartet, die ihren Service anboten. Ich war am hin und her schwanken ob oder nicht. Habe mich dann dafür entschieden, was auch gut war. Die Straßenangabe für das Hostel mit Ракатбоши 8 проезд дом 28В meint nämlich ein Stadtviertel, 8. Strasse Haus 29B. Logisch oder? Der Taxifahrer suchte eine Weile und telefonierte mit dem Hostel um dorthin zu finden.

Es war ein netter Empfang. Ein einfaches Hostel – Familienhaus umgebaut mit einem Innenhof mit Bäumen und Blumen. 

Es ist schon sehr orientalisch mit diesen kleinen Tischen und Teppichkissen zum Kaffee trinken.

Aber ich bin nicht nach Tashkent gekommen um im Hostel zu sitzen. So bin ich zu erst zum nächsten Geldautomaten, um lokales Bargeld zu ziehen. Was für ein Umrechnungskurs: 1 : 9.400. Ich bin Millionär 😉

Dann weiter mit der U-Bahn. Das die zu Sowjetzeiten erbaut wurde sah man deutlich. Die Ausschilderung ist auch ziemlich schlecht, so dass ich prompt in die Falsche Richtung gefahren bin. Anders als in Almaty, sind die Ausschilderungen überwiegend in usbekisch. Aber manche Werbung ist auf russisch, sowie auch die Menschen beide Sprachen überall nutzen. Das Usbekisch klingt fast wie türkisch.

Im Hostel wurde mir empfohlen, dass ich eine Busrundtour erst machen sollte, da die Stadt sehr groß sei und ich so einen besseren Überblick bekommen würde. Ich versuchte es einmal 15 Uhr und das zweitemal 16 Uhr, doch wurde mir immer gesagt, dass der Bus erst in einer Stunde fahren würde. Das lag vielleicht daran, dass ich da jeweils allein war. 

So bin ich mit der U-Bahn weiter zum Chorus Bazar. Ein riesiges Gelände wo man alles kaufen kann. Ein riesiges Treiben um Gemüse, Obst, Fleisch, Milch, Kleider …. zu kaufen. Es ist richtiger Markt.

Dann bin ich noch zu zwei Moscheen gelaufen die etwas nördlich liegen. Um dorthin zu kommen, musste ich durch ein kleines Viertel mit verwinkelten Gassen. Aber mittendrin war eine riesige Baustelle für eine neue Moschee und Islamcenter, die die Gassen mit Baustellenzäunen blockierten. So musste ich außen herum laufen. Damit bin ich heute auch auf über 20 km gekommen, da ich dann noch wieder zum Bahnhof gefahren, zum Amur Temur Platz gelaufen und von der U-Bahn Station zum Hostel gelaufen bin.

Ach so – Usbekistan ist islamisch. Den ganzen Tag über waren die Restaurants leer. Mit Sonnenuntergang 20 Uhr hat sich das geändert. Alle Lokale waren auf einmal voll. Bis nächsten Dienstag ist noch Ramadan.

Außerdem gibt es in normalen Supermärkten keinen Alkohol. Nur in speziellen Alkohol-Shops, wo ich einen in zentraler Lage mit riesiger Auswahl unterwegs gesehen hatte. 

29.5.2019 in Almaty und auf dem Weg nach Tashkent

Mittwoch 29.5.2019

Leider kein Kilometer per CJ gefahren aber 18 km laut iPhone gelaufen

Wieder schwarzen Kaffee zum Frühstück! Was in China unüblich ist, ist in Almaty allgegenwärtig: Cafés. So hatte ich zum Frühstück Espresso und gefülltes Gebäck mit Fleisch und Äpfeln. Danach bin ich auf Entdeckungstour durch die Stadt gegangen. Wie gestern war auffallend wie Grün es ist und später auch, dass die Bäume nützlichen Schatten spenden. Ziel war für mich zunächst eine Bushaltestelle der Linie 12, um nach Medeo zu fahren. Das war gar nicht so einfach. Ich dachte, dass sich das finden wird und hatte auf das Laden der Bus-App von Almaty verzichtet. Das war dumm. So bin ich fast eine Stunde in die falsche Richtung gelaufen, da ich Furmanov Straße und Prospekt verwechselt hatte. Dennoch war es schön die Stadt auf mich wirken zu lassen.

Endlich bei der 12 angelangt war ich natürlich nicht der einzige. Einheimische und Touristen nutzen die Linie um nach Medeo, ein Wintersportort in den Bergen zu gelangen. Die Linie endet direkt an der Eislaufarena. Auf ca. 1’600 m die höchstgelegene der Welt. Aus den alten Russischbuch ist mir dies irgendwie noch ein Begriff.

Aber nicht die Eislaufbahn wollte ich sehen, sondern die Berge. Da ich keine Wandersachen. wie manche der Buspassagiere, hatte, bin ich dennoch den „Touripfad“ gefolgt. Auf einer Teerstrasse gelangt man zu einer Treppe die direkt den Berg hinauf führt. Von 1700 m auf 1900m. Da bin ich ganz ordentlich ins Pusten gekommen. Der Aus- besser gesagt Weitblick in das Shumbylak Tal war herrlich. Dort ist ein Skigebiet, wo die Seilahn ab 10. Juni für die Wanderer in Betrieb geht.

Zurück mit dem Bus zum Republikpalast, wo eine Seilbahn auf den Kok-Tobe Berg losgeht. Der Kok-Tobe Berg ist Kinderrummelplatz und Ausflugslokal. Ein herrlicher Ausblick über die Stadt ist es wirklich Wert. Anstatt Soljanka habe ich dort im Restaurant passend zum Wetter Okroschla, kalte Suppe mit Dill, Fleisch, Ei und saurer Milch gegessen. Danach noch Lammkebab. Aber ziemlich leer, da man den Ramadan doch ein bisschen merkt

Die Talfahrt war dann sehr interessant, da ich mich mit einem in Dubai lebenden Franzosen mich gut unterhalten hatte. Er ist mit seinem Auto über Iran, Turkmenistan, Usbekistan nach Almaty gekommen ist, um morgen seine Frau zum Bergwandern in Bischkek zutreffen.

Weiter noch durch Almaty, die am Nachmittag mit ca. 30 Grad aufgeheizt war, zu den Sehenswürdigkeiten Panfilow Denkmal, Christi-Himmelfahrt-Kathedrale (passt doch eine Tag zuvor) und Grüner Bazar.

Zurück zum Hostel meine Sachen abgeholt, geduscht und per Taxi zum Bahnhof.

Mir hat Almaty sehr gefallen. Berge, eine grüne Stadt, die lebt mit Menschen auf den Straßen, die nett und hilfsbereit waren.

Vielleicht muss ich mir die Wintersportbewertungen im Internet genauer ansehen?

Am Bahnhof das gewohnte Bild. Wie in vielen Ländern, gab es auch hier die Bahnsteiginformation erst spät, so dass ich in der Wartehalle meine Zeit totschlug.

Als der Zug 01 Abfahrt 19:32 Uhr nach Tashkent dann angekündigt wird strömte alles hinaus. Was für eine Überraschung am Bahnsteig. Anstatt einem russischen Zug, steht ein Zug der Kasachischen Bahn da. Neue Wagen mit Pendeltechnik und moderner zeitgerechter Ausstattung. Da könnte die DB lernen, wie Schlafwagen im Jahr 2019 aussehen.

Vor jedem Einstieg zwei Schaffner.

Als Reiseproviant habe ich mir am Bahnsteig noch Erdbeeren gekauft und los ging es.

Naja: Erdbeeren. Zum Langstreckenfahren gehört auch ein Reisebier oder Reisewein.

Tack-Tack oder Bum-Bum, da geschweißte Gleise in der Grassteppe Kasachstans nicht verlegt sind, geht es bis morgen Mittag nach Tashkent. Die Hauptstadt ……

ach, da der Zug nicht nur aus Schlaf-, sondern auch aus einem Speisewagen bestand, hatte ich bei einem Bier ein nettes Gespräch mit Temirzhan, der von 1989-1991 in Leipzig stationiert war.

28.5.2019 von Quinghuihezhen nach Almaty

Wieder früh aufgestanden 🙂 ich hatte gestern noch geplant und dabei im Internet auf Caravanistan.com (DIE sehr gute SEITE mit vielen Tips und Tricks zu den Stans und Westchina) Telefonnummern zu Busverbindung von Yining nach Almaty gefunden. An der Rezeption hatte ich dann gefragt diese chinesischen Nummern anzurufen, ob ein Bus geht und ich reservieren kann. Leider stellte sich die eine Nummer als tot heraus und die zweite war auch nicht ergiebig. Aber im Gespräch via google translate (ja das funktioniert in China) bot mir die eine Frau an der Rezeption an, das sie mich nach Khorgos zum Bus bringen würde. 200 RMB waren für mich ok. Ach neben bei bemerkten wir, dass mit ein bisschen russisch wir google translate ersparen können.

Ich habe mit bester Logistik gepackt (was sich später als gut herausstellen sollte) und wurde dann nicht nur von der Frau, sondern ihrem Mann, der auch im Hotel arbeitet nach Khorgos gefahren. Die gleichen Polizeikontrollen wieder angehen, wobei die an einer noch meinen Zettel mit meiner Telefonnummer, die ich immer angeben muss, mir wieder vorgelegt haben.

In Khorgos war die Busstation genauso gesichert wie alles andere in der Xinjiang Provinz. Da wir früh dran waren mussten wir etas warten, doch könnte man dort tatsächlich Tickets kaufen. Nach Almaty, was auf chinesisch uigurisch Alamoto heiß , ging zwar kein Bus aber bis Scharkent/ Жаркент. Und wieder: mit russisch konnte ich die Sprachbarrieren überwinden.

An der Busstation habe ich dann Rebecka aus Kiel getroffen, die vor dem Studium nach einer Radtour von Budapest nach Georgien, nun von Hongkong nach Kiel auf dem Landweg, verbunden mit Work in Kirgistan, unterwegs ist.

Der Bus nach Scharkent stellte sich als ein Mercedes Kleinbus heraus. Im Tetrisverfahren würde das Gepäck in den Kofferraum verladen und immerhin 18 Personen hatten Platz.

Nach ewiger Wartezeit ging es an den südlich von Khorgos gelegenen Grenzübergang. Puh.. heute dann aber weiter. An der Grenze wieder alles aus dem Bus. Gepäck durch die Halle tragen, wobei jeder auf dem Band zumGepäck scannen mit fahren musste.

Das erstmal würde ich in China richtig kontrolliert. Vielleicht war mein Pass zu voll mit Stempeln. Auf jeden Fall müsste ich alles auspacken. Computer hochfahren, zeigen das ich keine „…Bilder“ habe und ebenso würde ich zwar freundlich aber bestimmt gebeten meine Handies zu entsperren. Man war zu frieden, dass ich viel Landschaft und mein Abendessen gestern fotografiert habe.

Nach der langen Prozedur, die bei einigen Mitreisenden noch länger gedauert hat, ging es von der chinesischen Grenzseite weiter zu kasachischen. Aber vorher mussten alle noch einmal raus aus dem Bus: antreten in zweier Reihe: Pass vorzeigen: unglaublich!

Auf der kasachischen Seite ging alles schnell und unkompliziert. Doch für die paar Kilometer vom Ticketkauf bis In Kasachstan fast 5 Stunden!

Der Bus ist dann bis Scharkent gefahren. Die Orte sehen wie alle ehemaligen SowjetOrte aus. Aber nett!

In Scharkent stellte sich heraus, dass der nächste Bus nach Almaty erst 23 Uhr fahren würde. Doch ist man dort darauf vorbereitet Viele Taxifahrer boten Ihre Dienste an. Preis 15’000 KZT = 40 USD.

Wir haben uns dies zu zweit geteilt. Die Fahrt durch die Ebene vom TianShan war lang 320km aber schön. Richtig Sommer, Wüste und schneebedeckte Gipfel nach Norden und Süden. Schön !

So vieles alte Audi 100 und 80 habe ich lange nicht mehr gesehen. Aber im Passat mit knapp 600’000km auf dem Tacho, hat der Fahrer uns gut nach Almaty gebracht. Konversation könnte ich mit russisch Brocken gut pflegen.

In Almaty hat mich der Fahrer zum vereinbarten Preis am Hello Hostel abgesetzt.

Da ich was von der Stadt sehen wollte, bin ich zu Fuß gleich wieder los. Was auffällig ist, sehr viel Grün. Und unglaublich schön: das nahe schneebedeckte Hochgebirge. ‚Zwar weit hergeholt, ein bisschen wie Salt Lake City.

Ein nette Bar zum draußen sitzen hat mich gereizt, um mit Bier, Schaschlik und diesem Blog den Tag zu beenden.

Morgen gehts weiter …..