18.9.2018 von Hami nach Xialaobucan

Dienstag 18.9.2018

285 km – mein rechter Vergaser hatte sich gelöst/ Leos Hinterrad platt

Gesamtkilometer: 3.514 km

Ganz normal hat der Tag gestartet. Leider hat die Filmcrew am gestrigen Abend mit den Schnaps etwas übertrieben, so dass wir anders als geplant nicht gemeinsam 9:30 Uhr losgekommen sind. Da das Tanken in der Xinjiang Provinz noch komplizierter als sonst in China ist, beschlossen wir vor zu fahren. Dies war auch sinnvoll, da man zu erst die Tankstelle finden muss, die Benzin an Zweiräder/Dreiräder verkauft und dann auch wieder das leidige Kaffeekannenspiel. Man darf nicht an die Zapfsäule.

Weiter ging es dann nach Norden durch den Ausläufer des Ost TianShan. Die Berge hatten wir bereits gestern gesehen. Schneebedeckte Gipfel aus der wüstenartigen Ebene von Hami.

An einer Polizeistation hatten wir auf die Crew doch noch länger warten müssen.

Als diese dann kamen, wurden Kameras gerichtet und wir sind auf die Passstrasse gestartet. Besser gesagt wollten los. Da bei jedem Stopp meine CJ die Attraktion ist, setzen sich immer wieder Neugierige auf das Motorrad. Dabei muss wohl der rechte Vergaser aus dem Schlauch gerissen worden sein. Nicht dramatisch. Die Schlauchschelle gerichtet und es könnte losgehen.

Durch einen Canyon ging es zum Pass hinauf. Der erste wirkliche Pass! Die CJ hatte schon zu schnaufen. Schaffte es aber gut.

Oben angekommen waren wir bei 2.800 m. Schneereste und eine Statue bildeten den Hintergrund für Film- und Fotoaufnahmen.

Die Abfahrt war fast aufregender. Nur mit Motorbremse ging es in engen Serpentinen herunter. Unten waren wir in einer Steppenlandschaft angekommen.

Begleitet wurden wir neben der Filmcrew von einem offiziellen Beamten des Tourismusministerium der Provinz. Dieser hatte uns in einem Strassenrestaurant eine Lammsuppe vorgeordert. Sehr lecker!

Weiter ging es nach Barkol zu einem Salzsee. Bevor wir jedoch diesen erreichten hatte es an Leos Motorrad heftig geknallt. Er hatte sich am Hinterrad eine ordentlich lange Schraube eingefahren. Da wir Reifenflickzeug dabei hatten, war es aber recht unproblematisch. Schraube raus, Aufreiben, Gummilösung, Flickstreifen rein, warten, abschneiden, Aufpumpen, Weiter.

Der Barkol See wird aus den Zuflüssen der naheliegenden Berge gespeist. Hat jedoch keinen Abfluss. Sämtliches Wasser verdunstet. Dementsprechend sieht der See und das angrenzende Ufer aus. Wunderschöne Farben.

Bereits auf der Fahrt zum See hatten wir viele freilaufende Pferde gesehen. Ebenso Esel, Schafe und Kühe. Aber gerade die Pferde sehen toll aus.

Am See dürften wir für Filmaufnahmen direkt bis an den Steg mit den Motorrädern fahren. Die Filmcrew fand aber, dass es sinnvoller wäre an der Straße die am See vorbeiführt zu filmen. Da hatte sie recht!

Also mehrmals auf und ab gefahren, bis alle zufrieden waren. Dann könnten wir weiter fahren.

Nur leider hatte sich alles vom Morgen an ziemlich in die Länge gezogen, so dass das geplante Tagesziel noch weit war. Auf der Hochebene hatte es auch einen starken Gegenwind, so dass ich nur mit 60 km/h voran gekommen bin. Schlechte Voraussetzung um im Dunkeln noch 300 km weit zu kommen. Wie es so ist, war dann auch mal wieder mein Tank leer, so dass ich von Leo abpumpen musste. Die nächste Tankstelle war zwar nur 8 km entfernt, doch hatte diese geschlossen. Ab 21 Uhr darf man kein Benzin verkaufen.

Uns blieb nichts anderes übrig als in dem Dorf zu übernachten. Ein Straßenhotel mit Gemeinschaftszimmer und Toilette im Dorf für 30 RMB war dann unsere Unterkunft.