29.5.2019 in Almaty und auf dem Weg nach Tashkent

Mittwoch 29.5.2019

Leider kein Kilometer per CJ gefahren aber 18 km laut iPhone gelaufen

Wieder schwarzen Kaffee zum Frühstück! Was in China unüblich ist, ist in Almaty allgegenwärtig: Cafés. So hatte ich zum Frühstück Espresso und gefülltes Gebäck mit Fleisch und Äpfeln. Danach bin ich auf Entdeckungstour durch die Stadt gegangen. Wie gestern war auffallend wie Grün es ist und später auch, dass die Bäume nützlichen Schatten spenden. Ziel war für mich zunächst eine Bushaltestelle der Linie 12, um nach Medeo zu fahren. Das war gar nicht so einfach. Ich dachte, dass sich das finden wird und hatte auf das Laden der Bus-App von Almaty verzichtet. Das war dumm. So bin ich fast eine Stunde in die falsche Richtung gelaufen, da ich Furmanov Straße und Prospekt verwechselt hatte. Dennoch war es schön die Stadt auf mich wirken zu lassen.

Endlich bei der 12 angelangt war ich natürlich nicht der einzige. Einheimische und Touristen nutzen die Linie um nach Medeo, ein Wintersportort in den Bergen zu gelangen. Die Linie endet direkt an der Eislaufarena. Auf ca. 1’600 m die höchstgelegene der Welt. Aus den alten Russischbuch ist mir dies irgendwie noch ein Begriff.

Aber nicht die Eislaufbahn wollte ich sehen, sondern die Berge. Da ich keine Wandersachen. wie manche der Buspassagiere, hatte, bin ich dennoch den „Touripfad“ gefolgt. Auf einer Teerstrasse gelangt man zu einer Treppe die direkt den Berg hinauf führt. Von 1700 m auf 1900m. Da bin ich ganz ordentlich ins Pusten gekommen. Der Aus- besser gesagt Weitblick in das Shumbylak Tal war herrlich. Dort ist ein Skigebiet, wo die Seilahn ab 10. Juni für die Wanderer in Betrieb geht.

Zurück mit dem Bus zum Republikpalast, wo eine Seilbahn auf den Kok-Tobe Berg losgeht. Der Kok-Tobe Berg ist Kinderrummelplatz und Ausflugslokal. Ein herrlicher Ausblick über die Stadt ist es wirklich Wert. Anstatt Soljanka habe ich dort im Restaurant passend zum Wetter Okroschla, kalte Suppe mit Dill, Fleisch, Ei und saurer Milch gegessen. Danach noch Lammkebab. Aber ziemlich leer, da man den Ramadan doch ein bisschen merkt

Die Talfahrt war dann sehr interessant, da ich mich mit einem in Dubai lebenden Franzosen mich gut unterhalten hatte. Er ist mit seinem Auto über Iran, Turkmenistan, Usbekistan nach Almaty gekommen ist, um morgen seine Frau zum Bergwandern in Bischkek zutreffen.

Weiter noch durch Almaty, die am Nachmittag mit ca. 30 Grad aufgeheizt war, zu den Sehenswürdigkeiten Panfilow Denkmal, Christi-Himmelfahrt-Kathedrale (passt doch eine Tag zuvor) und Grüner Bazar.

Zurück zum Hostel meine Sachen abgeholt, geduscht und per Taxi zum Bahnhof.

Mir hat Almaty sehr gefallen. Berge, eine grüne Stadt, die lebt mit Menschen auf den Straßen, die nett und hilfsbereit waren.

Vielleicht muss ich mir die Wintersportbewertungen im Internet genauer ansehen?

Am Bahnhof das gewohnte Bild. Wie in vielen Ländern, gab es auch hier die Bahnsteiginformation erst spät, so dass ich in der Wartehalle meine Zeit totschlug.

Als der Zug 01 Abfahrt 19:32 Uhr nach Tashkent dann angekündigt wird strömte alles hinaus. Was für eine Überraschung am Bahnsteig. Anstatt einem russischen Zug, steht ein Zug der Kasachischen Bahn da. Neue Wagen mit Pendeltechnik und moderner zeitgerechter Ausstattung. Da könnte die DB lernen, wie Schlafwagen im Jahr 2019 aussehen.

Vor jedem Einstieg zwei Schaffner.

Als Reiseproviant habe ich mir am Bahnsteig noch Erdbeeren gekauft und los ging es.

Naja: Erdbeeren. Zum Langstreckenfahren gehört auch ein Reisebier oder Reisewein.

Tack-Tack oder Bum-Bum, da geschweißte Gleise in der Grassteppe Kasachstans nicht verlegt sind, geht es bis morgen Mittag nach Tashkent. Die Hauptstadt ……

ach, da der Zug nicht nur aus Schlaf-, sondern auch aus einem Speisewagen bestand, hatte ich bei einem Bier ein nettes Gespräch mit Temirzhan, der von 1989-1991 in Leipzig stationiert war.