Montag 27.5.2019
68 km
Insgesamt 4’744 km

So ganz am Ende von China wird es zeitig hell. Ich war gegen 7 Uhr wach. Wie im Herbst, gab es wieder im Nebengebäude im Keller Frühstück. Gut gestärkt könnte ich so das Motorrad packen. Oh man, eine ganze Menge. Im Herbst hatte ich einen Teil in das uns begleitende Auto geladen. Hoffentlich ist es nicht zu schwer.

Aus der Stadt raus war es kein Probleme. 30km bis zur Grenze, dazwischen eine Polizeistation und ich war in Khorgos. Rechts von mir die auf den Gipfeln schneebedeckten Ausläufer des TienShan. Der Grenzübergang liegt etwas außerhalb der Stadt im Süden. Gigantisch! Auf der chinesischen Seite ein riesiges Gebäude, was ein Tor darstellen soll. Daneben die Zollstelle. Das Ende oder der Anfang eines Teils der chinesischen Seidenstraße.
Da die Grenze erst 10:30 Uhr aufmachte, müsste ich ewig warten. Nach langer Wartezeit, hat ein englischsprachiger Zöllner mir erklärt, dass ich ein ATA der chinesischen Handelskammer in Beijing brauche. Andernfalls kann ich nicht mit dem Motorrad ausreisen. Fahrrad wäre kein Problem.
Mm…. was nun.
Zurück! Umdrehen?! Aufgeben?!
Leider doch.
Dieses ATA Carnet ist wohl unbedingt erforderlich. Da nichts zu machen war habe ich mich schweren Herzens entschieden zurück zu fahren. Dies auch dadurch, dass außer einem Zöllner niemand englisch konnte. Mit Leo hatte ich auch noch telefoniert, ob er aus der Ferne etwas am Telefon richten könnte. Ging aber nicht.
Also zurück, wieder an und durch die Polizeikontrollen bis zum Hotel. Dort eingecheckt und erstmal Zeit zum Nachdenken genommen.
Flug zurück hatte ich aus Osch oder Taschkent gebucht. Wieder über Urumqui zu fliegen wäre zu teuer. So habe ich einen neuen Plan gefasst. Ich versuche erst einmal ohne Motorrad nach Almaty und Taschkent zu kommen.
Per Weechat habe ich Dinghuanli informiert und bin wieder zur Schnapsfabrik gefahren. Im Lager habe ich schweren Herzens die CJ abgestellt. Vorher natürlich noch Gepäck optimiert, da ich von nun an mit LKW-Planensack und einem kleinen Rucksack auf dem Weg bin.
Neben dem Hotel habe ich den Tag bei gegrilltem Hammel und Bier beendet.

und dann im Hotel die besch…. Internet Verbindung zum Planen und Buchen genutzt.


Da der Radshop auf der anderen Straßenseite war, habe ich das Rad rübergetragen, vorbei an einer Polizeistation, wo jüngere Polizisten das Festnehmen und verhaften geübt haben.
Dann mit Aeroflot SU2391 nach Moskau, um nach Urumqui CZ6002 umzusteigen. Von dort noch den „kleinen“ Sprung zurück Richtung Westen nach Yining mit CZ6823.



Ich habe bisher nicht gewusst, wie blöd so ein Schauspielerjob ist. Man bekommt gesagt, wie und wohin man schauen soll. Außerdem blöde Sonnenbrillen aufgesetzt. Nun gut – ein Teil des Trip ist so finanziert.


An einer Polizeistation hatten wir auf die Crew doch noch länger warten müssen.

Also mehrmals auf und ab gefahren, bis alle zufrieden waren. Dann könnten wir weiter fahren.
Uns blieb nichts anderes übrig als in dem Dorf zu übernachten. Ein Straßenhotel mit Gemeinschaftszimmer und Toilette im Dorf für 30 RMB war dann unsere Unterkunft.

