Los ging es pünktlich 8:20 Uhr von Constanta nach Bukarest-Nord mit einem Regionalexpress.
Es ist erstaunlich, wie die, eigentlich optisch nicht gerade ansprechenden, Anlagen recht gut funktionieren und auch genutzt werden.
So war ich bereits 10:40 Uhr in Bukarest und habe mein Gepäck im Schließfach deponiert. Mit knapp 3 Stunden Zeit bin ich zum Arcul de Triumf gelaufen und mit Uber noch zum Parlamentspalast.
14 Uhr dann wieder pünktlich mit dem EN346 nach Wien gestartet. Sehr komfortabel im Schlafwagen.
Sehr schnell waren wir aus dem Großraum Bukarest. Nach ca. 1,5 h dann bereits wieder in den Karpatenbergen. Damit den Hochnebel hinter uns und schönste Berge im Nachmittag-Sonnenschein.
Hinter Brasov dann an „meine Strecke“ von vor 4 Tagen. Nun Richtung Westen = Ungarn + Österreich + Bayern nach Hause. Von14 Uhr bis 8:21 Uhr + Zeitzonenwechsel und Winterzeit!
Grenzkontrollen mitten in der Nacht und dann noch einmal durch die Österreicher. Sogar der Zoll – mm …. Schade das ist die EU 2021.
21 Stunden in einem Zug. Ich glaube nicht, dass es außer in Russland, so viel mehr lange ZugVerbindungen in Europa gibt.
Verspätung gab es dann doch noch mit 50 min. Damit war die geplante Weiterreise über München geplatzt. Ein ICE am selben Gleis ist aber gleich zwei Minuten gefahren. Puh – ein Sprint und piepsendes Türschließen. Weiter nach Linz, Passau, Plattling…
Mit der Chang Jiang auf Reisen: 6´866 km – davon Richtung Osten 2‘122 km
Das Hotel etwas außerhalb des Stadtzentrums hatte ich so gewählt, dass es nicht weit bis zu einer Werkstatt oder einem Dauerparkplatz war. Beide Alternativen hatte ich im Internet gefunden und kontaktiert. Nur weiß man nie, wie es vor Ort aussieht. Google Streetview ist auch nur bedingt aussagekräftig.
So bin ich zu Niki – Trafikanti group – gefahren. Der eine kleine Werkstatt für Autos und Motorräder betreibt.
Mit ihm habe ich die to do´s der CJ angeschaut und er war glücklich einen Oldtimer da zuhaben. Na mal sehen wie das wird. Zumindest kann es so überwintern …
Zurück zum Hotel und der weitere spannende Teil der Reise starten.
Problemlos zum Busbahnhof mit dem Taxi und dann ging es mit dem Bus nach Varna.
Der Busfahrer in seinem kleinen Mercedes ist sehr südländisch mit Handy am Ohr, doch souverän gefahren. So nach den Tagen mit der CJ an das langsamere Tempo gewöhnt, war ich bereits nach 2,5 Stunden mit einem 10 minütigen Zwischenstopp im 120 km entferntem Varna.
Da aber von Bulgarien aus keine Züge Richtung Mitteleuropa fahren, musste ich weiter nach Constanta.
Dies war in Varna kein Problem. Als Ferien Destination kommen und fahren dort Busse in alle Richtungen. Türkei, Ukraine, Tschechien, Deutschland …
So bin ich bis Constanta mit dem Bus, der weiter nach Odessa fuhr, gefahren. Die Grenze von BG nach RO hat mit Toilettenstopp und Passkontrolle etwa 30 min gedauert. Aber niemand musste aussteigen wie mitten in der Nacht am Ärmelkanal 18.5.2015!
Nach ca. weiteren 45 min war ich dann nach 2,5 h am Tagesziel wieder in Constanta.
Mit der Chang Jiang auf Reisen: 6´861 km – davon Richtung Osten 2‘117 km
Ich habe mich für den Pass entschieden. Rauf war die Straße richtig gut. Das Herbstlaub war in der Mitte weggeweht, so dass man prima fahren konnte. In weiten Kurven folgte die Straße bis auf die Höhe und dann .. Dann wurde es heftig. Es war spät und früh dunkel, so dass ich mit Licht weiter fahren musste. Eigentlich nicht so schlimm, nur die Straße wurde holprig und löchrig. Für weite Strecken nur in Schrittgeschwindigkeit und langsamer befahrbar. So brauchte ich für die knapp 13 km eine Stunde.
Als die Straße besser wurde, hatte ich dort auch den ersten Vorwegweiser nach Burgas. Nur noch 88 km. Das hieß: 1 + 1/4 Stunde mit meinen knapp 70 km/ h. Weiter ….!!
339 km + 5 min RO Ausreisekontrolle und 3 min BG Einreisekontrolle
Mit der Chang Jiang auf Reisen: 6´549 km – davon Richtung Osten 1´805 km
Es war noch schön kalt – aber eine herrliche Morgenstimmung. Über dem Hauptkamm der Berge kam bereits die Sonne, so dass im Nebel alles noch mystischer aussah.
Leider wurde der Transfagarasan am Montag 25.10.2021 geschlossen – bis zum Sommer nächsten Jahres, so dass ich wieder nicht über die angeblich schönste Straße Europas fahren konnte.
Ich habe dann in einem Paralleltal die D7C genommen. Eigentlich hört sich das nach großer Straße an, doch war es eine holper Schotterstrecke. Eigentlich ganz nett, nur die Speichen haben es wieder nicht vertragen.
Da es auf den ganz kleinen Straßen zwar schön war, aber ich nicht vorankomme, bin ich zum Mittag dann auf eine größere Straße nach Ramnicu Valcea. Sagt Euch nichts? Mir auch nicht. Jetzt weiß ich aber, dass dies eine Industriestadt am Fuße der südlichen Berge ist. Von dort aus fließt dann der Olt bis in die Donau.
Genau diesem Flusslauf bin ich gefolgt. Wobei vom Fluss nicht so viel zu sehen war. Es ist eine sehr weite Ebene, die landwirtschaftlich genutzt wird. Die dem Fluss folgende Straße führt fast durchgehend durch Dörfer, wo rechts und links Verkaufsstände von Obst (Wein + Äpfel + Birnen) und Gemüse (Tomaten, Paprika, Auberginen, Kürbisse … ) angeboten wurden.
Überall lag Rauch über der Straße, da das Laub, Grasschnitt und sonstiges einfach verbrannt wurde.
An der Donau bin ich bei Corabia angekommen. Der bisher wolkenfreie Himmel hatte ein paar Schleier bekommen. Jedoch hat mich das nicht so beunruhigt, wie das komische Fahrverhalten der CJ. Ein Blick aufs Seitenwagenrad hat dann alles erklärt.
15 min Räderwechsel und ich konnte weiter. Mein Ziel war die Donaufähre in Turnu Magurele. Diese pendelt tagsüber aller 30min von eine auf die andere Seite. An der rumänischen Grenze hatten die beiden Grenzpolizisten ihre Mühe die CJ richtig einzutragen. Die im Fahrzeugschein eingetragene Herstellerfirma war dem Programm unbekannt. Mein Hinweis, dass es eine BMW Nachbau sei löste das Problem. Zumindest in Rumänien gibt es nun eine BMW CJ750 🙂
An der Fähre waren nur LKWs. Da die Fähre gerade übergesetzt war, hatte ich Zeit und die Fahrer eine Attraktion. Es waren über 20 LKWs dort. Wobei nur jeweils 5 jeweils mitkommen. ein Fahrer hatte mir berichtet, dass er das seit 10 Jahren täglich macht. Papierrollen aus Bulgarien holen, so ca. 30 min von der Fähre weg und dann diese Rollen ca. 50 km nach Rumänien hinein bringen. Er wünscht sich jedenfalls eine größere Fähre.
Die CJ ha für die Überfahrt gut noch darauf gepasst und für 1 EUR konnte ich übersetzen.
In Nikopol war es auch recht unaufgeregt. Ausweis + Fahrzeugschein und den Impfnachweis mit Fiebermessen abliefern.
Von der Fähre bin ich dann der Donau folgend noch bis nach Belene gefahren. Leider hat dann 1km vor Belene an einem aufgelassenem Bahnübergang die Ersatzradaufhängung Ihren Geist aufgegeben. Provisorisch mit Spanngummis festgezurrt, konnte ich noch bis zum Hotel fahren.
Damit habe ich morgen Früh eine Aufgabe 🙂
Schopska Salata, gegrillte Hühnerherzen und Rotwein beenden den Tag.
Mit der Chang Jiang auf Reisen: 6´210 km – davon Richtung Osten 1´466 km
Vom Hahnenkrähen bin ich vor dem Wecker wach geworden. Gefühlt war er direkt unter meinem Fenster. Aber vielleicht war es auch die eine Stunde Zeitverschiebung nach Osteuropäischer Sommerzeit. Damit hatte ich zur 8 Uhr Frühstückszeit wie die letzten Tage ein wenig Vorsprung. Das Frühstück war gut und reichhaltig, so dass ich wie gestern gegen 9 Uhr auf der Straße war.
Eigentlich gibt es eine Autobahn von der Grenze HU/ RO bis Sibiu. Doch fehlen an einer Stelle knappe 15 km, so dass die Straßen alle auf der bisherigen Strecke durch ein sehr bergiges Gebiet führen. Puh – LKW s von vorn und von hinten und überholende PKWs. Da sind die 70 km/h und am Berg auch mal 40 km/h doch ein wenig hinderlich.
Wo dann die Autobahn wieder begann, hatte ich eine Straße für mich allein. Oh war das herrlich. Gute 50 km ungestört. Danach ging es durch den Großraum Deva, Orastie, Sebes bis nach Sibiu.
Mal waren die Straßen frei und allein – mal Rush hour mit vielen Kreisverkehren.
Heute Abend bin ich in der „Fantanita Haiduclui“ (Haiduc = Gesetzlose) untergekommen. Ich bin so bereits hinter Sibiu und kann morgen dann direkt in die Karpaten starten. Dann Wechsel ich die Fahrtrichtung nach Süden!
Mit der Chang Jiang auf Reisen: 5´876 km – davon Richtung Osten 1´132 km
Das hat mich über eine Stunde Zeit gekostet. Aber in der Sonne war bereits Wärme zu spüren. Das gleißende Licht hat die Straßen fast silbrig gemacht.
Ich habe mich für die kleinen Straßen entschieden, wo mich aber fast jeder Bahnübergang aufgehalten hat. Zuckerrüben müssen auch irgendwo hin. In den vielen kleinen Dörfern die ich passiert habe, waren viele Kinder unterwegs – es sind Herbstferien- und alte Leute. So viel Daumen hoch wie ich heute gesehen habe ….
Die kleinen Straßen waren wunderschön – alte Traktoren, W50´s, einen Robur (!) und sonst welche nun auch wirklich alten Fahrzeuge konnte ich sehen.
Entlang der ungarisch – serbischen Grenze bis nach Szeged und dann weiter nach Rumänien.
In Sannicolau Mare bin ich im Hotel Zoppas Inn gelandet. Dieses gehört zu einem italienischen Betrieb / Heating Element Technologies, der seine Betriebsunterkunft als Hotel betreibt.
Mit der Chang Jiang auf Reisen: 5´535 km – davon Richtung Osten 791 km
Die Nacht im Gasthof war gut. Die Sonne hat die Berge oben schon hell beleuchtet. Aber schaut auf die Autos – unten war alles weiß mit Raureif überzogen.
Frühstück vom Buffet war gut und Ö3 hat einen schönen Herbsttag angekündigt. Und wie recht sie hatten. 8.45 Uhr bin ich gestartet. So ging es am Wolfgang See und Bad Ischl vorbei bis nach Goisern. Da war dann die Schleife hergestellt von der Frühjahrstour mit Pirmin. Das Eis vom Frühjahr hatte es mir nicht angetan, da die Temperaturen um die 2-7 Grad ausreichten. Die Sonne auf den sonnenbeschienenen Talseiten war herrlich.
Richtung Liezen abgebogen ä, habe ich den ersten Pass gemerkt. Die PS haben ausgereicht um mit 40km/h im 2. oder 3. Gang den Berg hochzukriechen. Lieber links als rechts Kurven, da dass den Seitenwagen sicher auf der Straße lässt.
Und dann das Dachsteinmassiv. gigantisch! Und auf der anderen Seite Gletscher. Ein schönes Bild mit Selbstauslöser! Oder?
Rund um Liezen war viel Verkehr. Wie immer in Österreich war dann alles nur zur Autobahn ausgeschildert, so dass ich wieder auf der Straße ins Gesäusel gelandet bin.
Altbewährtes ist nicht schlecht. Kloster Altmont und nach Erzberg. Pass hoch Pass runter. Auch schön im 3. Gang, so dass der Motor bremst.
Über Leoben und Bruck an der Muhr ging es weiter ostwärts.
Nach ca. 30min basteln lief alles. So bin ich dann aus den großen Bergen hinaus Richtung Osten weiter. Ein wunderschönes Tal entlang, ganz allein über den Straßegg Pass. Noch mal über 1000m. Danach ging es runter. Über Oberwart und Güssing ins Dreiländereck AT/ HU/ SLO.
Die Herbstfarben den ganzen Tag waren herrlich. Die tiefstehende Sonne hat es gut in Szene gesetzt.
Von Körmend, wo wir im August vorbeigefahren sind, habe ich dann noch die 60km bis an den Balaton nach Keszthely abgespult. das mit Nachsaison stimmt hier. Alles tot. Selbst die erste Booking.com Buchung war nicht. Aber nun die Trokajer Wellness Panzio ohne Wellness.
Mit der Chang Jiang auf Reisen: 5´151km – davon Richtung Osten 407km
Es hat lange gedauert – lange gewartet. Nach 2,5 Jahren bin ich jetzt wieder mit der Chang Jiang unterwegs. Das letzte mal auf Reisen war ich am 27.05.2019 in und um Qhingsheng.
Was ist in der Zwischenzeit passiert? Da aufgrund der chinesischen Bürokratie und dann noch dazukommenden Corona Restriktionen, habe ich die Chang Jiang nach Deutschland verschifft. Na ja – nicht so einfach. Aber das ist ein extra Kapitel.
Nun will ich wieder gen Osten. Als großes Ziel habe ich mir den Kasachisch-Chinesischen Grenzübergang in Horgos von der kasachischen Seite aus gesetzt. Und dies über Land mit der Chang Jiang zu erreichen. Das muss doch gehen!
Ab da ging es dann gut. Über Lindau und B12 + A7 bin ich bis Füssen gefahren und habe zum nächsten Fotohalt in :