Monat: Juni 2019

9. Juni 2019 von Žitomislicu nach Tirana/ Dürres

Sonntag 9.6.2019

Wieder zeitig aufstehen. Aber kein Problem! Den Kirchturm am Campingplatz habe ich bereits 5 Uhr gehört. Danach zwar noch geschlafen, doch auch 6 Uhr habe ich mitzählen können.

Beim 7 Uhr schlagen hatten wir alles wieder gut verstaut und konnten los fahren.

Der Zeltplatzpreis mit 10 EUR war angemessen.

Erstes Ziel war Mostar. Mit Glück und Umsicht hatten wir einen Parkplatz direkt am Hamam Museum und in Nähe zur berühmten Stari Most / Brücke von Mostar. Da wir vor 8 Uhr da waren, lag die Touristraße noch im Dämmerschlaf. So konnten wir problemlos zur Brücke und in Ruhe den Kaffee in der Altstadt genießen.

Danach ging es weitetet nach Montenegro. Bosnien überraschte erneut. Traumhafte Motorradstraßen!

Die Grenze war zwar nervig, aber die Abwicklung relativ schnell. Alles korrekt. Wichtig war der Fahrzeugschein und die grüne Versicherungskarte.

In Montenegro ging es zunächst auf kleinen motorradfreundlichen Straßen weiter. Ein Blick über den See entschädigte vorab für die Hitze der nächsten Stunden.

Von Nikcic nach Podgoria und danach nach Albanien. Der Fahrstil in Montenegro unterscheidet sich erheblich von dem in Bosnien. Waren vorher Tempolimits nur unverbindlich, so hielten sich die Fahrer in Montenegro an die 50/60/90.

Der Grenzübergang nach Albanien war etwas größer und belebter. Nach ca. 30 min warten in der Mittagssonne waren wir an der Reihe um Ausweise, Fahrzeugschein und Grüne Karte vorzuzeigen. Geschafft – in Albanien.

So viel anders war Albanien gar nicht. Zwar etwas ärmer, doch hat die Dichte von großen schwarzen Autos schlagartig zu genommen.

Auf dem Weg nach Tirana haben wir noch gebruncht. Gegrilltes Balkanlamm!

Lecker!

In Tirana konnten wir nur eine Ehrenrundd drehen, um dann in Dürres die Fähre zu erreichen.

Mit Verspätung ging es dann zur Überfahrt mach Ancona.

8. Juni 2019 von St. Lorenz nach Žitomislicu bei Mostar

Samstag 8. Juni 2019

8.. km gesamt

Ohne Wecker sind wir sehr zeitig aufgewacht. Morgen Stund… bla bla. Aber trotzdem nett. Zelt abbauen und Motorradpacken hat knapp 30 min gedauert, so das wir kurz nach sieben auf der Straße waren. Im Osten geht die Sonne auf und dahin wollten wir. Blöd, dass dann nur jeder seine Wischwasch betätigte.

Von Südtirol sind wir nach Tirol gefahren, um durch das Le..tal im Norden um das Massiv der Zinnen zu fahren. Die Straße war traumhaft leer, doch mussten wir, da ein Bergrutsch die Bundesstraße „111“ verschüttet hatte eine lokale Umleitung nehmen. Abenteuerlich! Aber nett. Ein Straßenschild an der Baustellenampel hatte Pirmin für mich entschlüsselt. Es war unter der Ampel befestigt und signalisierte, dass diese Ample für je 5 Minuten zu 15 und 45 Minuten einer Stunde grün wird. So war es auch! X.45 wurde es grün!

Weiter über den mir bisher unbekannten P…Pass ging es wieder zurück nach Italien. Auf diesem Pass waren leider sehr viele Ferienreisende aus Deutschland. Richtung Udine wurde es aber wieder weniger Verkehr, da die meisten auf die Autobahn gefahren sind. Wir nicht!! Wunderschön sind wir in das südliche Alpenvorland gefahren. Es wurde merklich wärmer, wobei es gut auszuhalten war.

Nach Slowenien sind wir einfach so gekommen. Als Schengenland, gab mir das Navi die Richtung vor und wir waren auf einmal in Slowenien.

Ländergrenzen sind Wetter- und Landschaftsgrenzen. Hier hat es sich wieder bestätigt. Auf einmal raus aus der warmen Ebene hinein in ein hügeliges Weinanbaugebiet. Motorradfreundliche Straßen ohne Verkehr.

In einem der Dörfer haben wir dann unsere Mittagsrast bei Cevapcici und Sopska Salat gemacht.

Traumhafte Straßen weiter durch Slowenien bis zur kroatischen Adriaküste in Riejka. Welch eine Überraschung!

Durch Riejka am Samstagnachmittag war kein Problem, so dass wir die Abkühlung in der kroatischen Adria genießen konnten.

Um weiter gen Süden zu kommen, haben wir die Küstenstraße gewählt, die wieder Superlative bedient. Geniale Ausblicke aufs Meer, geniale kurvige Straßen!

Bis Senj sind wir dieser Küste gefolgt , um dann weiter ins Landesinnere auf die Autobahn zu fahren. Wir wollten nach Süden! Was für eine neue Autobahn! Wenig Verkehr, Geschwindigkeit am Tempomat eingestellt (genial das jetzt am Motorrad zu haben) und nach Reichweite des Tanks nach Süden.

Die neue GS mit dem 30l Tank hat eine viel bessere Reichweite, so dass wir erst nach 300 km tanken mussten. Interessanterweise führt die kroatischen Autobahn Richtung Bosnien. Der Abzweig nach Dubrovnik und Neum ist separat gehalten. So kam zuerst die kroatische Mautstelle, dann die kroatischen und bosnischen Grenz-/ Zollkontrollen und dann für 2,40 Mark/ 1,20 Euro die bosnische Mautstelle.

nach so einem Tag wollten wir ankommen! Noch ca. 20 km haben uns von unserem Ziel getrennt.

Der Green Camping Park hat das gehalten was er versprach. Meine Befürchtungen haben sich als unbegründet herausgestellt. Freie Plätze, Dusche und gemütliches Freiluft-Grill-Restaurant.

Wasser, Bier, Wein und Grillplatte beschließen den Abend.

Schön!

2. Juni 2019 von Tashkent nach Ludwigshafen

Sonntag 2. Juni 2019

4:50 Uhr war Abflug mit Aeroflot. Da machte es keinen Sinn zu schlafen. Ich saß bis Mitternacht noch im Hostel Al Amin und hatte mich gut mit zwei anderen Gästen, sie Deutsche mit familiären Wurzeln bis zum Alter von 6 Jahren im sehr nahen Kasachstan und er aus Chile. Spannend, die unterschiedlichen Erfahrungen und Blickwinkel. Aber auch die Weltoffenheit.

Am Flughafen wurde auf allen Monitoren das Spiel von Tottenham gegen Liverpool übertragen, so dass eigentlich erst mit Schlusspfiff und Sieg für Liverpool so richtig etwas los ging. Gegen 5 Uhr war es schon wieder hell, als es in Bussen zum A330 ging. Es waren doch viele am Sonntagmorgen unterwegs.

Mit problemlosem Umstieg in Scheremetjevo und sehr pünktlicher Ankunft in Zürich, zeigte sich Aeroflot wieder von er besten Seite.

Na mal sehen, wann der nächste Anlauf erfolgt und hoffentlich gelingt.

1. Juni 2019 am Charvak Stausee

Samstag 1. Juni 2019

Es regnete. Der die letzten zwei Tage so sonnige Innenhof wirkte wenig einladend. Aber die Temperatur war mit über 20°C gar nicht so schlimm.

Imira hatte mir angeboten, dass ihr Sohn mit mir eine Ausflug zum Charvak See unternehmen kann, anstatt dass ich wieder durch die Stadt laufe. Das habe ich dankend angenommen.

So hat mich Jonik gegen 9 Uhr abgeholt. Tashkent ist riesig und es hat eine ganze Weile gedauert bis wir aus der Stadt heraus waren. In Tashkent war wieder auffällig, dass keinerlei Wegweiser vorhanden sind. So bin ich vorbereitet und weiß was mich erwartet. Das Navi muss also geladen sein.

Der Charvak Stausee liegt im Nordosten von Taskent, ein Zipfel der in die Berge des kirgisischen Tian Shan Ausläufer hineinreicht.

Leider hat sich der Regen auch in den Bergen gefangen, so dass es nicht ganz Postkartenidylle war. Der See ist für die Tashkenter ein Ausflugsziel, um der Hitze in der Stadt zu entfliehen. So säumen Resorts das steile Ufer. An einer Stelle waren trotz des Wellengangs große Motorboote oder Jetboote zu mieten. Immerhin 1-5 USD pro Minute. Ein aufziehendes Gewitter hat wenig Lust verspüren lassen. Doch sind wir noch in den See gesprungen.

Danach ging es im Lada Kalina zwischen Schafherden die Uferstraße am See entlang. Man hätte gleich ein Lamm für 20 USD oder ganzes lebendes Schaf für 50 USD aus der Herde kaufen können. Uns hat Schaschlik genügt. Was es bereits in Kasachstan und auch überall in Usbekistan dazu gab, waren rohe Zwiebeln mit Essig. Ganz lecker.

Die Berge waren oben auch noch mit Schnee bedeckt, was mit den niedrigen Wolken bedrohlich schön aussah.

Zurück nach Tashkent ging es auf dem gleichen Weg, wo aufregend auf der anderen Straßenseite eine Prügelei stattfand, nachdem ein Auto auf ein anderes aufgefahren war. Die Frauen versuchten die Streithähne auseinander zu bringen.

Die Zeit bis ich zum Flughafen aufbrechen muss ….

Hatte ich zunächst noch im Hostel etwas die Beine hochgelegt. Bin dann aber nochmal durch die Stadt gelaufen. Zum Samstag waren mehr Einheimische auf den Beinen. Im Park, wo gestern antiquarische russische Bücher verkauft wurden, sind Erwachsene und Kinder Leihfahrrädern Runden gefahren. Immer schön um die Fußgänger im Slalom.

Die Restaurants waren heute auch gefüllter, wobei zum Рамзан (etwas gelernt) trotzdem viele Cafés renoviert werden.

Eine merkwürdige Beer Bar habe ich dann gefunden. Man wählt sein Bier von einer großen Tafel. Der Wunsch wurde dann in Plastikschraubflaschen gezapft. Ich bekam ein leeres Glas dazu und bin nach nebenan in einen Raum, der Трамвай (Straßenbahn) hieß gegangen. Andere Länder, andere Sitten. Ein gutes IPA konnte ich genießen.