11. Tag 3.6.2012 von Moskau nach Kostroma

11. Tag 3.6.2012 von Moskau nach Kostroma

Distanz: 538 km – Gesamt: 4.346 km


Uups, der Wecker hat zeitig geklingelt, aber nach dem netten Abend, soll es nun endlich auch wieder auf die Strasse gehen.
Wie die letzten Tage, gab es zunächst wieder Frühstück im Hotel Metropol. Wie Ihr wisst, Harfenmusik und ein reichhaltiges Buffet.

Danach habe ich mein Motorrad gepackt, alles auf die gewohnten Plätze verstaut und dann raus aus Moskau.
Dank der wundervollen Openstreetmap Karte, ging dies wie gehabt ohne Probleme. Die Region Moskau ist riesig und so hat es auch einige Zeit, so ca. 1 Stunde gebraucht, um endlich von der Stadt weg zu kommen.

Ich bin zunächst Richtung Osten nach Vladimir gefahren, vorbei an Städten mit so klingenden Namen, wie Radiozentr und Elektrosta(h)l. Der Verkehr hat, um so mehrm an sich von Moskau entfernt, merklich abgenommen.. Aber auf der M7, die ich zum schnellen wegkommen gewählt habe, von Ruhe keine Rede sein kann.
Was mir aufgefallen ist, ist, dass die „DPS“ Polizeiposten den ganzen Tag an allen Starssen zwar gut besetzt waren, aber anders als vor zwei Jahren, nicht den gesamten Verkehr kontrolliert haben und eher zurückhaltend aufgetreten sind. Ist das ein Zeichen für Normalisierung?

Als erstes Etappenziel hatte ich mir Vladimir gesetzt.
Keine Person, sondern den Ort! Zwar war auch wieder, so wie bei allen ex-sowjetischen Städten, eine schöne Stadtumfahrung vorhanden, doch bin ich in die Stadtmitte, trotz Motorradverbot gefahren.
Die Städte nordöstlich von Moskau sind im zweiten Weltkrieg wenig in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass sie heute touristisch erschlossen als der „Goldene Ring“ von Moskau gelten.
Tatsächlich, in Vladimr gab es ein sehr schönes Stadttor und auch andere schöne alte Gebäude.
Aber noch schöner war es am zweiten Etappenziel – der russischen Partnerstadt von Rothenburg ob der Tauber:

 in Suzdal.
Suzdal ist und war laut Reiseführer wohl einiges älter als Moskau und war früher auch viel bedeutender.

Eigentlich sah Suzdal auf den ersten Blick wie ein ganz normale russisches Dorf aus. Aber dann überraschte der schöne Suzdaler Kreml (=Burg, wie Ihr wisst) und das Kloster.

Von Suzdal aus bin ich dann über Ivanovo nach Jaroslawl gefahren, wobei mich die Regenwolken mehr als nur ein bischen nervös gemacht haben.
Bei der Suche nach einem Kaffee haben mich dabei zwei Mopped-Jungs aufgegabelt, Alexej und Boris, die der Meinung waren, dass ein deutscher Motorradfahrer der nach Jaroslawl kommt, betreut werden muss. Ich habe mich diesem gern angenommen und bin in die „Stammkneipe“ mitgefahren, wo Freunde von den Beiden bereits waren. Es war ganz nett, bei Blinitschki mit saurer Sahne, Soljanka und Kaffe. Was die nicht verstanden hatten, war, dass ich kein Bier, Vodka oder andere alkoholischen Gettränke wollte.

Das ganze hatte sich etwas in die Länge gezogen, so dass ich erst nach 18 Uhr von Jaroslawl weggekommen bin, um dann der Wolga – die ich in Jaroslawl erreicht hab –  gen Osten  zu folgen.
Das Tanken hat sich mal wieder als Problem herausgestellt. Zum einen gilt hier nur und ausschliesslich die Methode, das egal wie man bezahlt Cash oder Kreditkarte, vorab zahlen muss. Das heisst, man muss den Benzinbedarf vorher schätzen und zahlen. Ausserdem, kommen nicht alle Lukoil Mitarbeiter mit Kreditkarten zu recht 😉
Aber dennoch habe ich mein Benzin bekommen und bin dann Wolga abwärts gefahren. 

Da mich ein fürchterlicher Regen, der aus nur noch gleichmässigen graue strukturierten Himmel sich ergoss umgab, habe ich in Kostroma Station gemacht. Am Stadteingang war ein Azimut Hotel, dass zu recht vernünftigen Preis Zimmer und Essen bietet. Ein Bier ist zwar auch noch nicht ganz billig, aber mit 150 RUB = 3,60 EUR deutlich günstiger als Moskauer Preise sind, wo ein Bier 260-300 RUB = 6,60 bis 7,20 EUR gekostet hat.