Monat: April 2010

8. Tag Von Istanbul nach Safranbolu

8. Tag  – 5. April 2010
Von Istanbul nach Safranbolu 526 km
Gesamtkilometer: 2.797 km

Ich bin gegen 8.30 Uhr in Istanbul gestartet. Zıel sollte zunaechst der BMW Motosıklet Service sein, um meine Reifen zu wechseln.
Durch die morgendliche Rushhour war es auf den Autobahnen ziemlich voll. Vor jeder Auf- und Abfahrt gab es Stau. Der türkische Motorradfahrstil macht aber langsam Spass. Man faehrt ganz rechts bis es nicht mehr weiter geht und dann ordnet man sich wieder ein. Der Gebrauch der Hupe ist erlaubt.
Ohne TomTom wäre es aber etwas schwieriger gewesen.

Bei BMW Borosan Oto sah es dann schlecht aus. Aufgrund des montaglichen Ansturm haben sie mir die Reifen nicht gewechselt, da viele „appointment customers“ warteten.  Die Herren ın rot/ weiss schienen nun wirklich wichtiger zu sein. Die Dame am Service war aber sehr bemüht und hat mit ihrem Kollegen in Ankara telefoniert, um eınen Termin für den 6.4. zu vereinbaren. 
Unverrichteter Dinge bin ich dann wieder los und zurück auf die Autobahn und dann auf der zweiten Bosporusbrücke nach Asien. Die Autobahn war voll und es hatte eine Mautstelle, wo man mit Jetonkarten zahlen musste. Nur ich hatte keine! Da hinter mir ein LKW kam bin ich dann so durch und nichts ıst passiert.
In Asien angekommen, musste ich ersteinmal tanken. Die türkischen Preise für bleifrei sınd bei 3,72-3,77 YTL pro Liter ~ 1,84 €/l.
Da ich auf Autobahn keine Lust hatte, bin ich gleich Richtung Norden ans Schwarze Meer gefahren. Es ıist erstaunlich. Gerade noch hektische Grossstadt und nur 70 km vom Bosporus entfernt laendliche Idylle.
Dann endlich bin ich in Sahilköy das erste mal am Schwarzen Meer!
Der Strand ist zwar dreckig und die Kühe fressen etwas, was man nicht sehen kann. Aber im Nebel: Das Schwarze Meer.
Auf zum Teil abenteuerlichen Strässchen bin ich dann weıter entlang der Küstenlinie gefahren.
Wieder an einer holprigen Strecke, wo man schauen muss, wo es lang geht da der TomTom nicht alles weiss,  habe ich dann Ercan und seine Frau auf ihrem Suzuki Scooter getroffen. Er meinte er wüsste wo es lang geht und so bin ich ihm gefolgt. Was dann aber doch nicht so war. Wir sind einen ziemlichen ZıckZack gefahren und am Ende haben wir mit dem TomTom nach Karasu gefunden. 

Später musste Ercan tanken meınte, dass wir weiter gemeinsam fahren könnten. Er wollte wohl auch plaudern, wärend seine Frau den gefolterten Po erholte. Ercan ist Fremdenführer in Istanbul und da ihm die Saison zu früh los ging, dreht er eine Runde an der Küste entlang. Er wolte auch in Richtung Zonguldak. 

War nett. Dadurch etwas mehr Motorradfahren und weniger Fotostopps. Gemeinsames Nachmittagsessen und wir haben uns trotzdem wieder auf kleinen, staubigen, holprigen Strassen verfahren.
Hinter Zogliudak sind sie nach Bartin abgebogen und ich bin weiter nach Safranbolu. Vorher hat sich Ercan aber noch nach der besten Strasse für den Po seiner Frau erkundigt und es war erstaunlich. Jeder wusste etwas aber keiner genau wie die Strassenverhältnisse sind.
Die Landschaft war erst hügelig, um später richtig hochgebirgig zu werden. Aber es war immer grün. An der Küste war es neblig und recht kalt mit 10 – 15 Grad. Im Land, ein zwei Taeler weiter, waren so 17-19 Grad.
In Safranbolu war ich erst gegen 19.45 Uhr, wobei wieder die schnelle Dunkelheit überraschte.
Auf der Suche mach einer Unterkunft habe ich, da sowieso TomTom Tag war, mich mit den TomTom Points of Interests zur Pansiyon Nasrallah gefunden. 

Eine sehr einfache Pansiyon: weiche Betten, türkische Sanitäreinrichtungen und die Schuhe sind an der Eingangstür auszuziehen.

7. Tag Istanbul

7. Tag  – 4. April 2010

Istanbul
0 km

Meinen Rhythmus habe ich nun wohl gefunden.
Wieder pünktlich 7.30 Uhr wache ich auf und nach dem Frühstück fahre ich in die Stadt. Nicht selbst, sondern mit dem Taxi.
Der Taxifahrer stellt sich als der Typ „ich versuche mal mehr zu verdıienen“ heraus. Da ich gestern die Strecke schon mit dem Mopped gefahren bin, weiss ich, wo es in etwa lang gehen sollte. Als ich frage warum er einen Umweg fährt und auch noch mal nach dem Preis frage, versteht er plötzlich kein Englisch und das Taxameter ist aus versehen ausgegangen. 🙂 Nach einiger Diskussion fährt er direkt in die Stadt und er will dann gar kein Geld. Soll mir recht sein!

Nicht zu fahren, heisst nicht, nichts zu sehen!
Nachdem ich schon zweimal kurz ın Istanbul war, kann ich richtıges Touristenprogramm machen. Topkapi Palast. Hagia Sophia, Blaue Moschee, Grosser Basar etc.
Alles sehr beeındruckend und beı dem Wetter. Sonnenschein und Temperaturen um die 15 Grad.

Nur die Tastatur an dem Computer!! Warum haben dıe Türken ein ı ohne Punkt?

Weiter ging es zu Fuß durch die verschiedenen direkt angrenzenden Stadtviertel, am Marmarameer und Bosporus entlang. 

Wie steht es im Reiseführer, weder ein noch drei Tage reichen um Istanbul zu sehen. Das Buch hat recht!

6. Tag von Delchevo nach Istanbul

6. Tag  – 3. April 2010
Von Delchevo nach Istanbul 594 km
Gesamtkilometer: 2.271 km
Wartezeiten an der Grenze:
BUL – GR  4 Minuten GR – TR 33 Minuten

So super das Abendessen war, gab es leider kein Frühstück. So bin ich nach Gotse Delchev runter in den Nebel gefahren und habe bei Lukoil Benzin und Essen bekommen.

Von Gotse Delchev an dıe griechische Grenze sind es nur wenige Kilometer. Der Bulgarische Zöllner war wieder nett und dienstbeflissen, wobei nach der Fahrt durch den Grenztunnel sein griechischer Kollege nicht aus seinem Haus kam und die Schranke unten liess. So musste ich absteigen um ihm meinen Pass zu zeigen.

In Griechenland war es noch nebliger. Dıe Sonne zeigte sich dann erst später, wobei es den ganzen Tag zwar schön aber nicht wirklich warm wurde.

Die Strassenschilder waren nun griechisch (sic!)

Dıe Stadt Xanthi = Ξάνθη ist da im vorbeifahren ohne die lateinischen Schilder schwer zu finden. 
Kleine Bergstrassen, breite Küstenstrasse. Alles war zu finden. Auffällig ist, dass Tempolimits nur sehr empfehlenden Charakter haben.

Aus den Bergen heraus ging es dann an die Ägäis und am Meer entlang.
Als ich bereits 14 Uhr in Alexandroupolis war, habe ich beschlossen weiter zu fahren. Dıe Grenze war auf der griechischen Seıte schnell mit 7 Minuten. Wobei wieder das mir nun bekannte Spiel „Ich sitze in meiner Hütte, die Schranke bleibt zu und du kommst zu mir“ gespielt wurde.
Den Grenzfluss habe ich dann auf einer Brücke passıert, wo griechische und türkische Soldaten mit Gewehr und Stahlhelm postiert waren.
Auf der türkischen Seite dauerte es dann länger, da neben Pass- und Zollkontrolle auch noch das Motorrad im Pass registriert werden musste. Alles in allem 33 Minuten.

Auf der Hauptstrasse nach Istanbul, die schnurgerade aus führt, bin ich dann gemütlich bis nach Istanbul/ Sultanahmet gefahren. Gemütlich: Motorräder dürfen offiziell nur 70 km/h fahren. Ausserdem fahren dıe Türken auf dem Land zwar mıt Hupe, aber im Gegensatz zu den Griechen, sehr vernünftıg.
Mit jedem Kilometer weiter Richtung Osten wird es auch immer orientalischer was die Menschen, Autos und Häuser angeht.

Meine im Internet recherchierte Hoteladresse stellte sich leider als Baustelle heraus, so dass ich mich auf Hotelsuche gemacht habe. Das Istanbul zu Ostern beliebt ist weiss ich nun, da es recht schwierig war ein Hotel zu finden. Letztendlich habe ich ein Hotel ca. 10 Minuten vom Stadtzentrum gefunden.

5. Tag von Sofia nach Delchevo

5. Tag  – 2. April 2010
Von Sofia nach Delchevo 312 km
Gesamtkilometer: 1677km
keine Grenze

Nach einem guten Frühstück im Hotel Schipka habe ich mein Motorrad  gesattelt und bin auf dıe E 79. Die Strasse war furchtbar voll und in Bulgarien scheinen nur zwei Kategorien von Autos zu fahren, die nicht miteinander harmonieren: Entweder Mercedes, BMW und SUV´s oder alte Ladas/ Wartburgs.
Da ich Reisefüher gelesen habe, wusste ich aber, dass es einen Abzweig in die Berge zum Rila Kloster gibt.

Das noch aktive Kloster liegt auf fast 1000m Höhe mitten in den Bergen ın einem Tal. Die Gipfel der Berge reichen auf 2500m. Es liegt so, als ob am Giebelhaus ein Kloster wäre.

Wieder zurück auf der E 79 bin ich durch das unspektakuläre Sandanski gefahren, welches die Geburtstadt von Spartakus sein soll.
Hinter Sandanski war wieder ein Abzweig in die Berge nach Melnik.

Wofür sind Melniks bekannt? Genau: Vino!

Melnik liegt im Ausläufer des Piringebirges, welches hier merkwürdige Sandsteinfelsen hat. Auf dem Boden wächst wohl der beste bulgarische Wein. Da ich noch weiter wollte, musste ich die Weinprobe auf den Abend verschieben.

Über einen Gebirgspass bin ich dann nach Gotse Delchev gefahren um in Delchevo zu übernachten. Das Hotel hatte ich bereits im Internet gefunden. Es stellte sich als perfekt heraus! Delchevo ist ein Bergdorf, dass nur über eine, mit EU Mitteln finanzierte, neue kleine Strasse erreichbar ist und einen zentralen Parkplatz am Ortseingang für alle Häuser hat. Die Häuser selbst sind nur über schmale Gassen und Treppen zu erreichen.

Am Abend war ich im Lokal des Hotels. Es war voll.
Ein griechischer Dauergast, der bei Bosch in Reutlingen gearbeitet hat, bat mich mit ihm Abendzuessen.

Der Wein hat geschmeckt. Sopska Salat ebenso.
Und nun weiss ich, warum die Tischdecke auf dem Plattenspieler immer umgeschlagen werden musste.

Später kam dann noch der Besitzer dazu, der sich als begeisterter Skifahrer herausstellte und sein Hotel mıt viel Stolz anpries.
Also wer dort übernachten wıll: Schankowatch Krtsch. Sehr zu empfehlen!

4. Tag von Nis nach Sofia

4. Tag  – 1. April 2010
Tagesetappe: Von Nis nach Sofia158 km
Gesamtkilometer: 1365 km
Wartezeiten an der Grenze: 6 Minuten

7.30 Uhr bin ich in Nis gestartet und Richtung Osten zur Grenze gefahren. Auf der Strecke waren viele serbische, bulgarische und türkische LKW unterwegs. An der Grenze ging es überraschend schnell. Alle Berichte haben sich als falsch herausgestellt, die ich über die bulgarischen Grenzer und Zöllner gelesen habe. Es ging schnell und aeusserst höflich zu. Ein bulgarischer Zöllner winkte mich an den wartenden Autos vorbei und fragte auf deustch woher / wohin und wünschte eine Gute Reise.

Die Strassenschilder sind nun alle kyrillisch, nachdem in Serbien und Bosnien die Schilder zweisprachig waren.

Da die Strecke von der Grenze nach Sofia nur 60km waren, blieb viel Zeit um Sofia anzuschauen.
Erst ein Hotel finden, dann mit der Tram in die Stadt und dann „alles“ angeschaut. Es ist fast so, wie man es sich vorstellt.

Das Wetter wechselt von Regen bis Sonnenschein, so dass die Alexander Newski Kathedrale gesaeubert glitzern kann.
Als schwierig stellt sich nur die Suche nach einem Internetcafe heraus.