2. Tag 27.08.2011 von Poprad nach Yavora


Distanz: 365 km  – Gesamt: Olaf  – 1.003 km Maren 540 km
Wartezeit Grenze: 50 Minuten

Nach einer durchschwitzten Nacht sind wir mit knapp einer Stunde Verspätung in Poprad angekommen. Unsere Mitabteilnutzer, die es vorgezogen hatten ohne Frischluft und in der Hitze zu schlafen, sind noch weiter bis nach Košice gefahren. In richtiger Eisenromantik wurde an unserem Zug immer wieder rangiert und umgehängt während  der vielen Stopps in Tschechien und in der Slowakei.
So auch wieder in Poprad, wo der zweite Wagon mit Autos wieder an den EN zur Weiterfahrt nach Košice angekoppelt und der Wagen mit unseren Motorrädern an die Abladerampe geschoben wurde.
Die Motorräder mussten rückwärts von uns runter geschoben werden.

Nachdem dies zum ersten Schweissausbruch vom Tag gereicht hat, ging es weiter gen Osten los.
In Tatranska Lomnice frühstückten wir neben einer Vielzahl von Wanderern. Die Tatra ist ein ziemlich winziges Hochgebirge, so dass genauso schnell wie wir drin auch wieder draussen waren.
Auf schönen neuen Strassen ging es an Flussläufen und Burgen entlang immer Richtung Osten.
Bei der Planung hatten wir beschlossen, nicht über Košice, sondern lieber den nördlichen, kleineren Grenzübergang bei Velkiy Berezniy zu nutzen. Also blieben wir nördlich Richtung Presov und dann Richtung Humenné. Es sah gut aus, so dass wir gehofft hatten, gegen 13 Uhr an der Grenze zu sein.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ganz so einfach war es dann doch nicht.
Nach ca. 230 km ging Marens Motorrad einfach aus. Zunächst erst nur bei höheren Gängen und dann aber schon, wenn man losfahren wollte.
Da merkt man, mit der vielen Elektronik, kann man eigentlich nichts machen. Wir versuchten unser Glück, ebenso wie drei weitere Motorradfahrer, aus Heilbronn, die auf Karpatenrunde waren. Wir hatten einmal das Mopped resetted. Dies reichte gerade mal für 6 km, um nach Strázke zu fahren.

Aber dann ging gar nichts mehr. Im Schatten von Alleebäumen haben wir per Telefon alle Möglichkeiten aktiviert. Schutzbrief und ADAC haben aber nicht so richtig geholfen. Mit herumfragen habe ich aber Jaroslav in Michalovce gefunden. Jaroslav analysierte schnell, dass es die Kraftstoffsteuerung ist. Als Retter in der Not, erwies sich die R 1200 ST, aus seiner Garage, wo er uns das baugleiche Teil zur Verfügung stellte. Ein Engel! Das Teil haben wir dann später per BMW und TNT Express wieder organisiert.

Mit 4 Stunden Verzögerung ging es dann doch noch durch eindrucksvolles, dich bewaldetes und hügeliges Land bis zur Grenze.

Nach 50 Minuten Grenzübergang, mit äußerst unhöflichen ukrainischen Beamten, fuhren wir bis nach Turka, durch den Nationalpark. Zwischendurch gab es noch eine nette kurze Passkontrolle auf einer Passhöhe, wo die ukrainische Strasse sehr dicht an die polnische Grenze herankommt.

In den Dörfern die wir durchfahren, war es sehr ruhig. Landwirtschaftlich geprägt, ein paar Kinder liefen mit Badesachen rum. Mo sie wohl vorher in der/dem Usch baden waren.

Etwas kribbelig wurde es noch, als wir Richtung Turka kamen und der Benzinvorrat doch merklich zur Neige ging. Nach ganz vielen Schlaglöcher haben wir Benzin für Euros, mit kurzer Überredung, bekommen. In Turka gab es kein Hotel, aber durch Fragen einen Hinweis auf ein Motel in Richtung Sambir.
Und das war dann in Yavora. Ein akzeptables Motel, mit Soljanka und warmen Bier in netten Pavillions im Garten.
Nur die Angestellten hatten uns nicht ganzvertraut. Da wir am nächsten Morgen alles in Euro zahlen wollten, liessen wir Anschreiben. Nur sie wollten noch einen Pfand. Nach mehrmaligen Wecken hatten Sie dann Marens Pass und wir unseren Schlaf.