20. Rostov am Don nach Feodosia

20. Tag – 17. April 2010
Von Rostov am Don nach Feodosia 713 km
Gesamtkilometer: 7.492 km
Wartezeit an der Grenze: 34 Minuten – 10 Minuten RUS, 24 Min. UA

Mit einer kleinen Runde durch Rostov habe ich die Weiterfahrt, nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel, gestartet. Am besten hat mir in Rostov der Blick von der zentralen Strassenbrücke auf den Don und die Stadt gefallen. Leider konnte ich nicht so einfach das Motorrad stehen lassen um auf die Brücke zu laufen, so dass ich im stockenden Verkehr geschaut und versucht habe ein Foto zu machen.

Aus Rostov heraus zu finden war einfach, da im Gegensatz zu GEO und AM in der Stadt Schilder nach Taragor den Weg wiesen. Aber es hat ewig gedauert, da viel Verkehr war.
Vor Taragor hatte ich dann mein Erlebnis der besonderen Art.
Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Am Stadteingang von Taragor stand ein Sowjetisches Denkmal schön in der Sonne. Da dachte ich, halte ich mal und schaue. Von der einen Seite stand ein Einbahnstrassenschild. Dachte ich! Denn nachdem ich mein Foto gemacht hatte kam ein grinsender DPS Polizist auf mich zu und wollte die Papiere. Wie sich herausstellte war auch auf der anderen Seite ein
Einbahnstrassenschild, was ich nicht gesehen hatte. Der Polizist zeigte sich von seiner schlechtesten Seite und nahm mich mit in seine DPS Station. Etwas worüber ich bisher nicht nachgedacht hatte war,

dass es nicht sinnvoll ist, alles Geld bei sich zu haben. Denn der A…. wollte, dass ich meine Taschen leere und so hat er mein Bargeld gesehen. Da war es kein Wunder, dass er bei der Strafverhandlung mit
300 EUR angefangen hat. Ich habe ihm gegenüber kein Wort Russisch verstanden und nur nach der Embassy gefragt. Nach hin und her, da ich nur noch 10 Rubel bei mir hatte, gab er mir endlich meinen Pass und Führerschein gegen 30 USD zurück. Viellleicht wäre es billiger geworden, ich wollte aber weiter. So ist das Taragoer Ehrenmal in der Rangliste der teuersten Fotos bei mir weit oben.
Weiter ging es zur Grenze, da zeigte es sich, dass es auch anders geht. Der russische Zöllner, der das Motorrad wieder aus dem Computer austragen musste war nett. Er schrieb sich meine Passdaten auf und
stempelte allle Formulare ab und sagte, dass er “ potom“ (danach) alles im Computer einträgt. Auch auf der ukrainischen Seite bin ich wieder auf nette Behandlung getroffen und so war ich nach nicht
erwarteten 34 Minuten in der Ukraine.

Die Landschaft blieb gleich, wie auch bis zur Krim. Unglaublich grosse Felder mit unglaublich schwarzer Erde und schnurgeraden Strassen auf vielen Kilometern.

Die erste ukrainische Grossstadt durch die ich gekommen bin, Mariupol, war dagegen erschreckend. Ich dachte erst, dass ich gleich so richtig schön in den Regen komm. Aber die dunkle Regenwolke stellte sich als Dreckwolke vieler Schornsteine eines Stahlwerkes heraus. Um das Stahlwerk herum wurde wohl Mariupol gebaut, da der Ort sonst nichts auf dem vorbeifahrenden Blick zu bieten hatte.
Am Assowschen Meer entlang auf einer Strasse, die auf einer 20 Meter hohen Abbruchkante in 1-2 km Entfernung vom eigentlichen Wasser verlief, bin ich dann weiter und später auf die grosse Strasse nach
Melitopol und auf die Krim. Die Ukraine ist gross und weit!!

An Feldern mit Wintergetreide, Traktoren, Anglern, getrockneten Fisch, Nehrung, und Weinfeldern vorbei, bin ich bis zu meinem gesetzten Etappenziel nach Feodosia gekommen.