15. Von Tiblissi nach Kutaisi

15. Tag – 12. April 2010

Von Tiblissi nach Kutuaisi 270 km
Gesamtkilometer: 5.544 km
Es regnet und regnet. So wird es leider nichts mit der georgischen Heerstrasse. Ich entschliesse mich, nachdem ich länger hin und her überlegt habe, gleich Richtung Schwarzes Meer zu fahren und die Heerstrasse auf irgendwann zu verschieben. Vielleicht kommt dann ja Reiner mit!
Aus Tiblissi heraus zu finden war wieder nicht so einfach. Es gab kein einziges Schild, welches zeigt, wo es hingeht. Als Orientierung nutze ich den Mtkwari Fluss, an dem ich am linken Ufer entlang muss. Nach ein, zwei Schlenckern hatte ich es geschafft und war auf der M1.

Ein Stopp im Regen an der Swetizchoweli-Kathedrale in Mzcheta mache ich trotzdem. Hier sehe ich auch zum ersten mal UN-Fahrzeuge, die auf die georgisch-russische Situation hinweisen.
Von Mzcheta bin ich dann auf kleineren Strassen nach Gori gefahren. 

Gori? Genau, Geburtsort von იოსებ ბესარიონის ძე ჯუღაშვილი = Stalin. Ihm zu Ehren wurde 1957 in Gori ein Museum gebaut, welches heute noch unveraendert dort steht. 

Das Museum selbst habe ich dank der Hilfe der Polizei gefunden. Da ich keine Lust hatte im Regen herumzukurven, habe ich einfach die neugierig am Stadtrand stehende Polizei gefragt und die haben mich dann dorthin gefuehrt. So bin ich also voellig legal mit 70-80 km/h durch Gori gefahren.
Nach der individuellen Museumsfuehrung bin ich weiter Richtung Westen durch den Roki Tunnel bis nach Kutuaisi, welches die zweitgroesste Stadt Georgiens ist. 

Mittag habe ich in einem der vielen Strassenrestaurants gegessen. es gab nur zwei Tische in dem Restaurant. Einen mit einem Stuhl und einem, an dem mehrere Maenner bereits sassen. Sie baten mich dann an ihren Tisch und fingen auch gleich wieder an zu fragen. Da ich weiter wollte, habe ich ihre Weineinladung und Trinksprueche mit Kazbegi Limonade „abgewehrt“.

Etapenziel war das Hotel Bagrati, welches das einzige zu sein scheint, welches es in Kutaisi gibt. Jedenfallls hat auch mehrfaches nachfragen bei verschiedenen Passanten, Polizisten und Taxifahrern nichts anderes ergeben. Der regennasse Marmorboden im Hof war aber für mein Mopped nicht so geeignet.