19. Tag Von Belgrad nach Kotor

2.9.2015
Unser Nachtzug fuhr um 20:10 Uhr pünktlich in Belgrad ab, da war es bereits fast dunkel. Die Wagen und Abteile (und die Klos) waren um Klassen besser, als die im serbischen Zug gestern, an polnisches Niveau kamen sie aber nicht heran. Der Zug war voll mit serbischen Rentnern und Familien mit kleinen Kindern auf dem Weg an die Adria. Gestern waren im gesamten ehemaligen „Ostblock“ die Ferien zuende, jetzt nutzen diejenigen ohne Schulpflichtige Kinder die Ruhe am Meer. 
Im Zug war es heiß, er stand wohl tagsüber in der Sonne rum. Leider fuhr er nur sehr langsam, so dass uns nicht mal der Fahrtwind kühlen konnte. Ja, in diesen drei Zügen seit Krakau konnte man die Fenster aufmachen und sich hinauslehnen trotz des Hinweises „E pericoloso sporgersi!“ 
Der Schaffner hatte uns Grenzkontrollen für 2 Uhr angekündigt, geweckt wurden wir um 4:15 Uhr. Die serbischen Grenzer haben sich zum Glück wieder mit den Ausweisen und schlafenden Personen zufrieden gegeben. Es hieß, dass irgendwo im serbisch-montenegrinischen Grenzgebiet die schönste Eisenbahnstrecke Europas liegt, aber leider war es nach der Grenze um 5:00 Uhr noch zu dunkel. Im Mondschein sah die Landschaft aber schon beeindruckend aus: schroffe Berge. Um halb sechs kamen wir dann an die montenegrinische Grenze, es dauerte ewig, bis die Ausweise kontrolliert waren und es endlich weiterging. Der Schaffner hat auf Nachfrage zum Glück noch ausgerechnet, dass der Zug erst um 8:00 Uhr in Podgorica ankommt, wir haben dann mal beruhigt den Wecker auf 7:00 Uhr gestellt. Um 7:00 hat uns dann eine aufgepeppte Version der Winnetoumelodie geweckt. Annika hat beim Blick aus dem Fenster spontan gerufen: „Hier sieht’s ja aus, wie bei Winnetou“ (in dieser Gegend wurden wohl die Filme gedreht) 
Atemberaubende Landschaft!

Mit erholsamen 1:50 Stunden Verspätung kamen wir um 8:20 statt um 6:30 Uhr in Podgorica an. Dort hat es noch für ein kurzes Frühstück gereicht und um 9:13 fuhr unser Bus. Die Busfahrt war landschaftlich fast so beeindruckend wie die Bahnfahrt. Um 11:30 Uhr waren wir in Kotor unserem heutigen Etappenziel. 

Unser vorgebuchtes Appartement liegt mitten in der Altstadt. 
Im Appartment treffen wir Danijela, die uns alles kurz erklärt und schnell wieder verschwindet. Inzwischen ist es auch in Kotor ziemlich warm geworden und wir waren alle hungrig. Also haben wir nur schnell im klimatisierten Supermarkt eingekauft und im Appartment gevespert. Anschließend sind wir an den Stadtstrand gegangen und haben die heißeste Zeit des Tage im Wasser zugebracht. 

Um das Ablegemanöver der Costa Concordia (oh nein!) Costa Mediterane

gut zu sehe, sind wir trotz Hitze und von den Kindern nicht gewollten Bergtour, auf die über Kotor an den Berg gebauten Befestigungsanlagen, Kirche und Berg geklettert. 
Der Ausblick auf den Fjord war es wert. Einstimmig beschlossen!