Monat: September 2011
9. Tag 03.09.2011 von Vitkov nach Nova Ves
Distanz: 399 km Olaf: Maren:
Der Fluss plätscherte, die Sonne kämpfte sich durch den Wald, die ersten Angler waren bereits beschäftigt und die richtigen Tschechen genossen Ihr erstes Bier 😉 8 Uhr gab es für uns im Restaurace Frühstück und danach sind wir auf Tour gegangen. Durch das Alt-Vatergebirge, Glatzer Becken und Riesengebirge sollte uns dies führen. Diese drei Namen allein zeigen, dass es spannend wurde.
Zum Samstag Vormittag haben wir auch gesehen, dass viele Tschechen gern wandern gehen. Alle Parkplätze in den Wandergebieten waren bereits am Vormittag gut gefüllt.
Mittag haben wir dann auf dem Markplatz von Brumov/ Braunau gegessen. Rechteckig und landschaftlich eigentlich auch schon einwenig wie in der Lausitz. Na ja, soweit sind wir nun von Deutschland auch nicht mehr entfernt.
Im Riesengebirge haben wir zuerst die vielen überlaufenen Auf und Abs gesehen§, wobei sich dann die Strasse in Richtung Frydland über Tanvald als gute Wahl herausgestellt hatte.
Tagesziel am Ende war dann Nova Ves. Mit Erinnerung, dass es einen Ort Zakopana gab, der uns vor vielen Jahren beeindruckt hatte, sind wir so zu guter Zeit auf dem Campingplatz hier angekommen.
8. Tag 02.09.2011 von Gorlice nach Vitkov – Podhradi
Einfach und vom Campingplatz fangen wir heute mal von hinten an.
Zuerst hiess es aber: Luftpumpen. Mein Hinterrad war nun wirklich platt.
Mit einem halb vollen Hinterreifen sind wir dem Hinweis der deutschen Expats aus dem Hotel gefolgt, zu einem sehr netten Herrn bei „Grosar“, einer polnischen Tankstellenmarke. Ein Glück hatte ich mein Werkzeug für die Torx Schrauben an der BMW mit, so durfte ich brsss…brss mit dem Pressluftschrauber selbst das Rad ab und an bauen. Im Wasserbad und mit TipTop Flicken hat er ein Loch in Reifen zuerst gefunden und dann schnell geflickt. Da muss man wieder im Osten feststellen, dass man doch nicht alles neu kaufen muss, sondern etwas repariert werden kann. Alles für 15 PLN (3,40 EUR).
Unglaublich, nun kann ich auch wieder ohne ewiges Luftdruck zu prüfen voran kommen. Aber falls Ihr es wissen wollt: in der Ukraine gibt es fast an jeder Tankstelle (ausser den an der Autobahn) Luft. Zum einen aus so kleinen fahrbaren Kompressoren oder bei Jukoil an hypermodernen Zapfstationen. In Polen dann sieht es fast wie in Deutschland mit Luftversorgung aus.
Auf wunderschönen, leeren, perfekten, schwarzen Strassen, sind wir in Richtung Slowakei gekommen.
Danach wieder zurück in der Slowakei, war es in der Tiefebene zwar wärmer, aber am letzten slowakischen Dorf, durfte ich noch die Bekanntschaft der Polizei schliessen. Na ja – 30 EUR Schnellzugzuschlag, ohne Quittung, waren noch akzeptabel.
Zwar war kein Campingplatz an der Strasse ausgeschildert. Aber unsere tschechisch Kenntnisse und die sehr gute Wander-/ Radweginfrastruktur mit guten Karten in den Dörfern hat uns zum Ziel gebracht.
Gefunden haben wir in Vitkov Podhradi den ACE -Autocamping Europa. Ein Platz idyllisch gelegen an einem Fluss, mit einfacher aber guter Infrastruktur und einem Restaurace mit Pívo und Jídlo.
7. Tag 01.09.2011 von Lemberg nach Gorlice
Distanz: 270 km Olaf: 2`956 km / Maren 2`193 km
Grenze: 25 Minuten
Wir haben wieder mal den Tag mit einem guten und ausgiebigen Frühstück im Hotel begonnen.
So wie die letzten Tage gab es heftige Kost, heute aber auch Nussgipfel und Marmeladen 😉
Danach sind wir kreuz und quer durch Lemberg gelaufen. Auch wenn Maren etwas Anlaufzeit und Orientierung brauchte, mich hat die Stadt sehr begeistert. Die Mischung aus k.u.k. und Heute ist faszinierend.
Die Stadt ist nicht mehr russisch oder osteuropäisch, wie noch in Kiew oder selbst Rivne/ Dubno, sondern mit dem Einfahren in den Lemberger (Lviver) Raion, ist man bereits mitteleuropäischer angekommen.
Hier nur ein paar Bilder:
Das Hotel stellte sich als gute Wahl heraus. Zum einen konnten wir unsere Sachen für den Rundgang dort lassen. Ausserdem hatte der bewachte Parkplatz wieder einen Kompressor, um meinen schleichenden Hinterradplattfuss mit Luft zu versorgen.
In Lemberg war zum 1.9. Schulanfang, so dass wir viele Kinder/ Jugendliche in Trachten gesehen haben, die sehr feierlich unterwegs waren. Was früher der Fahnenappell, ist heute der Kirchgang.So konnten wir am Morgen, gar nicht in die Nähe der Kircheneingänge gelangen.
Die Altstadt ist von unten betrachtet bereits gut restauriert und auch auf die kommende Fussball EM vorbereitet. Nachdem wir aber die 306 Stufen + 53 Stufen bis zum Turm auf den Rathausturm geklettert sind, haben wir festgestellt, dass nicht alles Neu ist, was von unten so aus sieht.
In vieler Weise haben wir dem Ausspruch des Marco Polo Reisführers wieder recht geben können. Es ist erstaunlich, wie die Ukrainerinnnen verletzungsfrei durchs leben stöckeln.
Gegen 14 Uhr sind wir dann Richtung Westen, richtiger Weise, Richtung Südwesten, aufgebrochen. Die Abreise, besser gesagt, Durchquerung der Innenstadt war recht abenteuerlich, da Lemberg die älteste Strassenbahnen Polens hat und die Schienen seit dem zu liegen scheinen. Mit dem Motorrad war es keine Freude dagegen anzukreuzen.
Hinter Lemberg war es zunächst recht flach und nach einiger Zeit und Kilometer, kamen dann die ersten Berge. Es ist fast wie in München. Nur das es hier Lemberg und dann die Karpaten sind.
In den Bergen, kamen uns die Ortsnamen doch recht bekannt vor, da wir Sambir bereits von Turka her kannten. So schliesst sich unser Ukraina- Kreis.
Die letzten 10 Kilometer vor der Grenze, haben wir noch einmal 100% pur der ukrainischen Strassenqualität geniessen können. Loch und Loch und Strasse ist es doch.
An der Grenze haben wir nur 25 Minuten gebraucht, da eine nette Ukrainische Zöllnerin uns an allen anderen Wartenden vorbei abgefertigt hat. Ohne die vielen Stempel in meinem Pass, hätte es vielleicht auch noch 5 Minuten weniger gebraucht.
Polen=Westeuropa. Na ja, letztes Jahr habe ich das gleich gleich über Rumänien gedacht.Aber eine glatte, asphaltierte Strasse mit Schildern sind ein untrügliches Zeichen, dass es ein wenig anders zugeht als im Reich der ehemaligen Sowjetunion.
Nach den ersten Asphaltkilometern haben wir dann doch noch wieder eine Schotterstrecke mit Holzbrücke gefunden und sind in der wunderschönen Karpatenvorlandschaft „nur“ bis Gorlice gekommen.
Im Lesni Dvorek Hotel haben wir Internet und Bett gefunden und uns entschlossen, anstatt morgen einfach nur Krakau abzuhaken, lieber die Möglichkeit zu nutzen, um weiter auf der slowakisch/ polnisch/ tschechischen Grenzlinie zu pendeln.
Mal sehen, wie weit wir kommen.